Für Telefónica Germany fängt das Jahr mit vielen Neukunden gut an

Das erste Quartal 2012 schließt der deutsche Netzbetreiber (O2, Alice) mit einem Plus von 294.000 bei den Vertragsneukunden. Die spanische Konzernmutter muss hingegen Abstriche beim Gewinn machen.

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Der Telekommunikationskonzern Telefónica Germany (O2, Alice) erreichte im Quartal 2012 ein operatives Ergebnis vor Abschreibungen (OIBDA) von 295 Millionen Euro – ein Wachstum von 13,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Der Gesamtumsatz stieg im selben Zeitraum um 2,5 Prozent auf gut 1,26 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Dabei konnte beim Mobilfunk-Umsatz gegenüber 2011 ein Anstieg von 4,7 Prozent auf 904 Millionen Euro erzielt werden. Beim Datenumsatz konnte das Unternehmen sogar 24,8 Prozent mehr verbuchen, was als ein wesentlicher Grund für die Steigerung des operativen Ergebnisses gesehen wird.

Auch bei den Kundenzahlen konnte das Unternehmen zulegen: Mit einem Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2011 beträgt der aktuelle Stand knapp 25 Millionen. Wachstumstreiber waren hier der Mobilfunkbereich mit inzwischen knapp 18,6 Millionen Kunden (plus 7,1 Prozent) sowie das Festnetz-Segment mit 2,4 Millionen (plus 20,9 Prozent). Im Bereich Festnetz-Internet gab es leichte Verluste in Höhe von 3,1 Prozent. Insgesamt stieg der monatliche Durchschnittsumsatz pro Kunden um 2,7 Prozent auf 13,5 Euro.

Besonders hebt das Unternehmen die Zahl der neuen Vertragskunden hervor. Mit einem Plus von 294.000 habe Telefónica Germany den bislang höchsten Zuwachs in einem Quartal erreicht. Gleichwohl birgt ein starkes Kundenwachstum auch Gefahren: So hatten Kunden im O2-Netz im vergangenen Jahr unter erheblichen Kapazitätsprobleme gelitten, die zu abgebrochenen Gesprächen und langsamen Datenverbindungen geführt hatten. Telefónica bezeichnete diese Probleme zuletzt jedoch als weitgehend überwunden.

Durchwachsener sieht das Quartal (PDF-Datei) bei der spanischen Konzernmutter Telefónica aus, die wegen der Billigkonkurrenz in Spanien weniger verdiente als erwartet. Der operative Gewinn vor Abschreibungen sank im Vergleich zum Vorjahresquartal um fast 9 Prozent auf 5,08 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Freitag in Madrid mitteilte. Schuld am Rückgang war der Verlust von spanischen Kunden an günstigere Anbieter. Das Heimatgeschäft lieferte noch ein Drittel zum operativen Gewinn, den Löwenanteil steuerte mit mehr als der Hälfte das boomende Geschäft in Lateinamerika bei.

Der Umsatz erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahresquartal von 15,4 auf 15,5 Milliarden Euro. Der Überschuss wurde wegen Abschreibungen auf den 10,5-prozentigen Anteil an Telecom Italia auf 748 Millionen Euro mehr als halbiert. Unternehmens-Chef César Alierta zeigte sich zufrieden mit dem Ergebnis und kündigte für die zweite Jahreshälfte deutliche Verbesserungen an. An der italienischen Beteiligung will er festhalten. Er verspricht sich von der Zusammenlegung des Einkaufs Einsparungen von 1,5 Milliarden Euro. (mit Material der dpa) / (axk)