Für mehr Shareholder-Value: BlackBerry spaltet sich auf

Die Zeiten, als BlackBerry noch ein wichtiger Smartphone-Anbieter war, sind längst passe. Nun ist eine Trennung von Sicherheits- und IoT-Geschäftsfeld geplant.

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Blackberry

(Bild: Blackberry)

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Das früher vor allem für seine Smartphones bekannte Unternehmen BlackBerry Limited (zuvor Research in Motion, kurz RIM) plant seine Aufspaltung in zwei Unternehmensteile. Nach Prüfung strategischer Alternativen sei die Trennung der beiden Geschäftsbereiche für IoT und für Cybersicherheit die beste Option, um den Shareholder-Value zu steigern, erklärte das Unternehmen. Die IoT-Sparte, die vorrangig Software für die Automobilbranche liefert, solle dann als separat gehandelte Tochtergesellschaft an die Börse gebracht werden.

Der Börsengang soll in der ersten Hälfte des nächsten Geschäftsjahres stattfinden, genauer grenzte BlackBerry den Zeitpunkt nicht ein. "Sowohl das IoT- als auch das Cyber-Geschäft verfügen über führende Technologien und Talente sowie große und wachsende Marktchancen. Diese neue vorgeschlagene Struktur wird ihre operative Flexibilität und ihre Fähigkeit, sich auf die Bereitstellung außergewöhnlicher Lösungen für ihre Kunden zu konzentrieren, weiter verbessern", erklärte BlackBerry-Chef John Chen. Die Teilungspläne sind Ergebnis einer im Mai begonnenen Überprüfung des Geschäftsportfolios, die BlackBerry als "Project Imperium" bezeichnete.

Vom Smartphone-Geschäft, das BlackBerry groß und bekannt machte, ist nichts mehr übrig. Anfang 2022 stellte das Unternehmen den Support für sein Mobilbetriebssystem BB10 ein. Auch der Versuch einer Lizenzproduktion von Mobilgeräten im BlackBerry-Feeling durch das Start-up OnwardMobility scheiterte. BlackBerry war bis 2010 herum eines der wichtigsten Business-Smartphones. Im Firmenumfeld wurden die BlackBerry-Geräte für ihre Sicherheit, ihre umfangreichen Businessfunktionen sowie die physische Tastatur geschätzt.

Wie Nokia und Microsoft unterschätzten auch die Macher des BlackBerry den neuen Konkurrenten Apple und sein iPhone. Auf seine rasant sinkenden Marktanteile reagiert das Unternehmen 2011 mit dem Mobilbetriebssystem BB10, das sich aber als Flop erwies.

Und auch das 2015 herausgebrachte BlackBerry-Smartphone auf Android-Basis konnte den Weg in die Bedeutungslosigkeit der Mobilsparte nicht mehr stoppen. Stattdessen orientierte sich BlackBerry um und setzte seine Standbeine in Sicherheitssoftware und die IoT-Sparte QNX. 2019 kaufte man auch den IT-Sicherheitsspezialisten Cylance für 1,4 Milliarden US-Dollar hinzu.

(axk)