Fujifilm X-S20, eine Kamera für Vlogger und Reisende

Fujifilm stellt neben einer neuen Systemkamera X-S20 noch ein 8-mm-Weitwinkelobjektiv sowie eine neue Kamera-App vor.

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(Bild: Fujifilm)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Peter Nonhoff-Arps
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Im Rahmen der jährlichen Veranstaltung X Summit BKK 2023 stellt Fujifilm den neuen Zuwachs der X-Serie vor, die X-S20. Sie löst die Fujifilm X-S10 ab, die 2023 vorgestellt wurde und nun eine Auffrischungskur erfahren hat. Die neue nutzt den gleichen Sensor wie die X-T4 mit 26,1 Megapixeln. Mit dem aktuellen X-Prozessor 5 soll sie hingegen technisch ordentlich zulegen.

c't Fotografie 3/24

Laut Hersteller soll die Sensor-Prozessor-Kombination bei niedrigen ISO-Werten eine verbesserte Detailauflösung bieten und bei höheren ISO-Werten ein besseres Rauschverhalten als ihre Vorgängerin. Auch der Autofokus sowie die Motiverkennung sollen deutlich gewinnen und das Niveau der Fujifilm X-H2S erreichen. Neben Gesichtern und Augen von Menschen erkennt sie nun Tiere, Vögel, Autos, Motorräder, Flugzeuge und Züge. Ebenfalls hinzugekommen sind zudem Insekten und Drohnen. Eine Neuheit ist die Automatik für die Erkennung. Sie macht es überflüssig, den Erkennungsmodus im Vorfeld zu definieren. Eine solche Automatik fehlt selbst den X- und H-Topmodellen.

Wie ihre Vorgängerin bietet die X-S20 eine Geschwindigkeit von acht Bildern pro Sekunde bei mechanischem und 30 bei elektronischem Verschluss. Allerdings speichert sie mehr Raw-Bilder in Folge auf die SD-Speicherkarte, die jetzt auch UHS-II unterstützt. Satt 23 Raws sind es 35 Raws – mit Komprimierung sollen es sogar mehr als 1000 sein. Neben Raw und JPEG speichert die X-S20 ihre Aufnahmen auf Wunsch im HEIF-Format, das viele Vorteile gegenüber JPEG bietet, allerdings abseits der Smartphones noch kaum Verbreitung findet.

Fujifilm X-S20 (9 Bilder)

Äußerlich kaum verändert hat die Fujifilm X-S20 intern einige Neuerungen erhalten. Sie ist schneller als die Vorgängerin und sparsamer im Verbrauch. (Bild: Fujifilm)

Einen weiteren Pluspunkt gegenüber der Vorgängerin verbucht die X-S20 bei der Energiebilanz. So sollen Anwender statt 325 nun 800 Aufnahmen und mehr mit einer Akkuladung fotografieren können. Möglich macht das neben einem besseren Energiemanagement vor allem der neue Akku vom Typ NP-W235, der auch in den aktuellen X- und H-Modellen Verwendung findet.

Schließlich soll auch der eingebaute Bildstabilisator (IBIS) um eine Stufe effektiver arbeiten. Satt sechs Blendenstufen soll er nun bis zu sieben Blendenstufen ausgleichen können.

Besonders Volgger stehen im Fokus des angestrebten Anwenderkreises. Die X-S20 bietet eine Videoauflösung von 6.2K/30p beziehungsweise 4K/60p mit 4:2:2, 10 Bit und 360 MBit/s. Zudem gibt es für Vlogger einen speziellen Modus, der einige Funktionen im Direktzugriff ermöglicht, wie einen verzögerten Aufnahmestart von drei oder zehn Sekunden und einen sogenannten "Product Priority Mode". Letzterer sorgt dafür, dass die automatische Augenerkennung abgeschaltet wird und sich der Fokus auf den Vordergrund konzentriert, in dem der Vlogger zum Beispiel einen Gegenstand zeigt, den er gerade vorstellen möchte. Schließlich lässt sich per Touch auf dem Display der Hintergrund defokussieren. Das klappt vor allem im Zusammenspiel mit Objektiven, die eine große Anfangsblende bieten.

Bei der X-S10 konnte ein Kopfhörer nur über USB angeschlossen werden. Die X-S20 bietet nun einen eigen Klinkenbuchse dafür an. Für sehr lange Videosessions oder eingesetzt als USB-Kamera lässt sich die Kamera mit einem optional erhältlichen Lüfter ausstatten, der einer Überhitzung des Sensors vorbeugen soll. Es ist der gleiche Lüfter (Fan-001), der auch bei den neuen H-Modellen eingesetzt werden kann.

Rein äußerlich hat sich zwischen den beiden Modellen kaum etwas verändert. Die X-S20 ist um zwei Millimeter breiter geworden und um 26 Gramm schwerer, was wohl vornehmlich dem neuen Akku zuzuschreiben ist.

Die Fujifilm X-S20 soll ab Ende Juni zum Preis von 1400 Euro in den Handel kommen, die X-S10 gab es seinerzeit für rund 1000 Euro. Das ist schon ein deutlicher Preissprung. Das Kit mit dem XC 15-45mm F3.5-5.6 soll für 1500 Euro erhältlich sein.

Das Fujifilm XF 8mm f3.5 R WR soll nicht nur optisch gut korrigiert sein. Jedes Objektiv soll obendrein eine individuelle gespeicherte Tabelle besitzen, mit der die Kamera Korrekturen vornehmen kann.

(Bild: Fujifilm)

Fujifilm bietet für seine X-Kameras bereits eine sehr große Objektivpalette an. Die wird nun ergänzt durch das neue Weitwinkelobjektiv XF 8mm F3.5 R XR. Es bietet eine Kleinbild-äquivalente Brennweite von zwölf Millimetern. Zusätzlich erhält jedes Modell bereits ab Werk eine Korrekturtabelle in den Speicher geladen. Diese beruht auf Messungen aus der Fertigung und lässt sich nutzen, um die Aufnahmen weiter zu optimieren. Das Objektiv soll ebenfalls ab Juni zum Preis von 900 Euro erhältlich sein.

Schließlich hat Fujifilm seine neue X-App vorgestellt, die zumindest für die aktuellen X-Modelle die alte Kamera-App ersetzen soll. Sie ist komplett neu programmiert, kommt mit einer neuen Oberfläche und soll vor allem die Verbindungsperformance verbessern. Als Fernbedienung soll sie Zugriff auf nahezu alle Funktionen ermöglichen. Als Besonderheit kann sie die aktuellen Kameraeinstellungen speichern und bei erneuter Verbindung auf die Kamera hochladen.

Die neue Fujifilm X-App soll eine höhere Performance und mehr Funktionen bieten als die alte Kamera-App.

(Bild: Fujifilm)

Die neue App soll ab sofort im Play Store (Android) und in Apples App Store zum Download bereitstehen. Vor der Verwendung müssen allerdings auch die Kameras ein neues Firmwareupdate erhalten.

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