Fukushima-Daiichi: Tepco leitet wieder Tritium-Wasser ins Meer
Vom Gelände des 2011 havarierten AKW Fukushima-Daiichi wird erneut mit Tritium belastetes Kühlwasser ins Meer geleitet.
Der japanische Atomkraftwerk-Betreiber Tepco hat damit begonnen, die zweite Charge an Kühlwasser, das mit Tritium belastetet ist, verdünnt ins Meer zu leiten. Es lagerte bisher auf dem Gelände des 2011 zerstörten Atomkraftwerks Fukushima-Daiichi. Mitarbeiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) haben nach eigenen Angaben dem Wasser Proben entnommen und untersucht. Die Belastung liege weit unter dem Grenzwert von 1500 Becquerel pro Liter, teilte die IAEA mit.
Tepco hatte am 24. August dieses Jahres damit begonnen, das Kühlwasser des havarierten AKW ins Meer zu leiten, diese erste Charge endete am 11. September. Nun sollen 17 Tage lang knapp 8000 Tonnen Kühlwasser ins Meer geleitet werden.
Platz wird knapp
Die Einleitung sei nötig, weil sich seit dem Super-GAU mehr als 1,34 Millionen Tonnen Wasser in Tanks angesammelt hatte, mit dem unter anderem immer noch die geschmolzenen Brennstäbe gekühlt werden, hieß es. Es wird eng auf dem Gelände, weshalb ein Plan zur Ableitung in den Pazifik entwickelt wurde.
Bevor das Wasser in den Tanks gelagert wird, wird es einem Reinigungsprozess namens ALPS unterzogen. Dabei wird kontaminiertes Wasser von 62 Isotopen befreit, Kohlenstoff-14 und vor allem Tritium können nicht herausgefiltert werden. Geplant war, dass das Wasser vor der Einleitung durch Verdünnen nicht mehr als 1500 Becquerel pro Liter belastet ist.
In Nachbarländern wie Südkorea und China, auch in anderen Pazifikstaaten wie Vanuatu und Papua-Neuguinea wurde der Plan stark kritisiert sowie von den Fischern in Japan. Um diese zu unterstützen, plant Tepco, ihre sowie auch andere landwirtschaftliche Produkte aus der Präfektur Fukushima landesweit zu präsentieren. Auch die neuerliche Einleitung von belastetem Kühlwasser rief Kritik hervor.
Der Super-GAU von Fukushima (77 Bilder)
(Bild: dpa)
(anw)