GSM-Ausfall bei Tsunami-Übung

In Thailand fiel ausgerechnet während einer Alarmierungsübung für den Fall eines Tsunamis das GSM-Netz des Betreibers AIS in Teilen Bangkoks mehrere Stunden lang aus.

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Von
  • Urs Mansmann

Ausgerechnet während einer internationalen Alamierungsübung in Thailand am gestrigen Mittwoch im Rahmen des pazifischen Tsunami-Frühwarnsystems fiel das GSM-Netz des Betreibers AIS in Teilen Bangkoks mehrere Stunden lang aus, berichtet die Tageszeitung Bangkok Post. SMS und Telefonate an die zuständigen Stellen in der Hauptstadt im Rahmen der Übung kamen deshalb teilweise nicht durch.

Ziel der Übung war es, die Kommunikationswege zu den Krisenstäben und den Rundfunk- und Fernsehsendern im Falle einer Tsunami-Vorwarnung zu erproben. Bei einer bestätigten Tsunami-Meldung müssen zusätzlich auch der Premierminister, Schlüsselministerien und die jeweils betroffenen Provinzregierungen benachrichtigt werden. Warnmeldungen für den Pazifik werden vom Pacific Tsunami Warning Center auf Hawaii herausgegeben.

Trotz der Kommunikationsprobleme wertete der kommissarische stellvertretende Premierminister Suwat Liptapanlop das Ergebnis der Übung als "eindrucksvoll". Der Vorsitzende des Kommittees für die Warnung vor Naturkatastrophen, Smith Dharmasaroja, zeigte sich hingegen beunruhigt und forderte die Einrichtung von Backup-Systemen.

Die thailändischen Mobilfunknetze haben nach einem Preiskampf zwischen den Anbietern seit Anfang Mai einen dramatischen Anstieg des Gesprächsvolumens um das Drei- bis Vierfache zu verzeichnen. Das größte Problem sind offenbar die Interconnection-Punkte zwischen den Mobilfunkbetreibern, deren Ausbau dem Bedarf hinterherhinkt. Der Ausfall in Bangkok geht nach Angaben von AIS jedoch nicht auf die Netzbelastung, sondern auf einen LKW-Unfall zurück, der eine Vermittlungsstelle außer Betrieb setzte.

Zu Tsunami-Frühwarnsystemen siehe auch: (uma)