Gasspeicherbetreiber: Füllstandsvorgabe trotz Kältewelle im Januar übererfüllt

Der bisherige relativ warme Winter hat dazu geführt, dass die Gasspeicher noch gut gefüllt sind. Die Speicherbetreiber zeigen sich gemischt zuversichtlich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 29 Kommentare lesen

(Bild: EWE Gasspeicher)

Lesezeit: 2 Min.

Die deutschen Erdgasspeicher waren Anfang dieses Monats zu knapp 75 Prozent gefüllt. Damit haben die Speicherbetreiber die gesetzliche Füllstandsvorgabe von 40 Prozent zum 1. Februar übererfüllt, geht aus Zahlen der Bundesnetzagentur hervor.

Die Gasausspeicherung hielt sich in diesen Grenzen, auch weil die mittleren Temperaturen im laufenden Winter bislang oberhalb der angenommenen Normaltemperaturen verliefen, analysiert die Initiative Energien Speichern (INES) der deutschen Gasspeicherbetreiber. Insbesondere in den Monaten November und Dezember 2023 sei deshalb nur gering ausgespeichert worden.

Im vergangenen Januar hingegen seien die Gasverbräuche wegen einer Kältephase deutlich angestiegen, schreibt die INES. Um den Bedarf zu decken, wurde das Gasaufkommen im Monatsmittel zu rund einem Drittel aus Gasspeichern bereitgestellt. "Selbst bei extrem kalten Temperaturen ist eine umfangreiche Entleerung der Gasspeicher aber trotzdem nicht mehr zu erwarten", schreiben die Gasspeicherbetreiber.

Sie rechnen damit, dass die Gasspeicher zum nächsten Winter unabhängig von den angenommenen Temperaturen vollständig befüllt werden kann. Die kurze Kältewelle im Januar habe aber deutlich vor Augen geführt, "wie schnell die Gasverbräuche ansteigen, wenn es mal richtig kalt wird", sagte INES-Geschäftsführer Sebastian Heinermann. In der Kälteperiode im Januar wurde über die Hälfte des in Deutschland benötigten Gases aus Speichern bereitgestellt.

INES-Szenarien für Deutschland: Füllstände bei unterschiedlichen Temperaturen

(Bild: INES)

INES modelliert nach eigenen Angaben fortlaufend die europäischen Gasmärkte, um die Sicherheit der Gasversorgung einzuschätzen. Auf dieser Basis und unter Berücksichtigung der Speicherfüllstände zum 1. Februar 2024 hat sie drei Szenarien mit "warmen", "normalen" und "kalten" Temperaturen für die Gasversorgung in Deutschland im Restwinter und Sommer 2024 betrachtet. Nach dem Szenario "Restwinter und Sommer 2024 bei Normaltemperaturen" ist laut INES damit zu rechnen, dass die Gasspeicher Mitte März zu 52 Prozent gefüllt sind.

(anw)