Gefeuert: US-Schauspielerin Carano klagt gegen Disney mit Unterstützung von X

Social-Media-Posts von Gina Carano führten zu ihrem Ausschluss von "The Mandalorian". X unterstützt sie jetzt bei einer Klage gegen Disney.

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Gina Carano als Cara Dune

Gina Carano spielte Cara Dune in "The Mandalorian" in Staffel eins und zwei auf Disney+.

(Bild: Disney+)

Lesezeit: 3 Min.

Die US-Schauspielerin und ehemalige Mixed-Martial-Arts-Kämpferin (MMA) Gina Carano reichte am Dienstag eine Klage gegen Disney ein. Carano – die in der Serie "Star Wars: The Mandalorian" Cara Dune verkörperte und Wegbegleiterin von Mando Din Djarin und Grogu war – wurde nach der zweiten Staffel aus der Serie geworfen. Der Vorwurf lautete, dass die Schauspielerin rechtsextreme Äußerungen in einem Social-Media-Post verbreitet hatte. Bei der nun eingereichten Klage wird sie finanziell von Elon Musks X Corp unterstützt, berichtet das Wall Street Journal.

In der bei einem Bundesgericht in Kalifornien eingereichten Klage behauptet Carano, Disney und Lucasfilm hätten "ihre Worte konsequent verdreht, um sie als Rechtsextremistin zu dämonisieren und zu entmenschlichen". Der Post, der zu der Entlassung geführt hatte, sei 2021 ein Beitrag auf Instagram gewesen. In einer Instagram-Story habe Carano die Verfolgung der Juden im nationalsozialistischen Deutschland mit dem heutigen Hass auf Menschen aufgrund unterschiedlicher politischer Ansichten verglichen.

Laut Variety hieß es in dem Post Anfang Februar 2021, dass Juden auf der Straße von ihren Nachbarn und sogar Kindern und nicht von Nazi-Soldaten verprügelt worden seien. Und weiter: da die Geschichte umgeschrieben werde, wüssten die Menschen heute nicht, dass die Regierung zuerst die Nachbarn dazu gebracht hätte, Juden zu hassen. Erst dadurch sei es möglich gewesen, dass die Nazi-Soldaten Tausende Juden hätten zusammentreiben können. "Was ist daran anders, als jemanden wegen seiner politischen Ansichten zu hassen?", schrieb Carano demzufolge. Einen Tag später sollen die Beiträge nicht mehr verfügbar gewesen sein.

Viele Nutzer hatten daraufhin auf Twitter unter dem Hashtag #FireGinaCarano Lucasfilm und den Mutterkonzern Disney in ihren Beiträgen markiert. Ein Disney-Sprecher habe später gesagt, dass Gina Carano derzeit nicht bei Lucasfilm angestellt und das auch für die Zukunft nicht geplant sei. Ihre Beiträge in den sozialen Medien, in denen sie Menschen aufgrund ihrer kulturellen und religiösen Identität verunglimpfe, seien abscheulich und inakzeptabel.

Nachdem Carano die Klage am Dienstag eingereicht hatte, schrieb sie auf X (Twitter): "Heute ist ein wichtiger Tag für mich – ich reiche Klage gegen Lucasfilm und Disney ein." Im weiteren Verlauf erklärt Carano den Hintergrund Ihrer Social-Media-Posts. Vor ein paar Monaten habe sich ein Anwalt im Auftrag von X per E-Mail gemeldet, um ihren Sachverhalt zu prüfen. Elon Musk postete auf X im August 2023, dass X die Anwaltskosten übernehme, wenn Nutzer aufgrund eines Tweets oder Likes auf X ungerecht von ihrem Arbeitgeber behandelt werden.

Auf dem offiziellen XNews-Account erklärte das Unternehmen gestern, dass man "als Zeichen des Engagements von X Corp für die freie Meinungsäußerung stolz darauf ist, die Klage von Gina Carano finanziell zu unterstützen". Elon Musk schrieb dazu, dass man "es X wissen lassen soll, wenn man sich der Klage gegen Disney anschließen will".

Nachdem Musk im Oktober 2022 Twitter übernommen hatte, gab es bei dem mittlerweile in X umbenannten Dienst mehrere Entlassungswellen von Tausenden Mitarbeitern. Einige der entlassenen Mitarbeiter selbst sagten, dass sie aufgrund von Kritik an Musk, die sie auf Twitter oder in internen Nachrichtensystemen äußerten, entlassen worden seien. Musk twitterte damals, dass er sich entschuldigen möchte, diese Genies entlassen zu haben und ihr Talent zweifelsohne anderswo von großem Nutzen sei.

(bme)