Gericom brechen Umsatz und Gewinn weg

Der österreichische Notebook-Hersteller schiebt die Schuld für sein mageres Ergebnis auf Chiphersteller Intel.

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Vor kurzem setzte Gericom-CEO Hermann Oberlehner 100.000 Euro Kopfgeld für Hinweise auf den Urheber eines Gerüchts aus, sein Unternehmen stecke in Finanznöten (siehe c't 11/02). Der jüngste Geschäftsbericht des österreichischen Notebookherstellers bestätigt das Gerücht zumindest teilweise, denn die Zahlen sehen nicht mehr so rosig aus. Im abgelaufenen ersten Quartal setzte das Unternehmen nur noch 87,99 Millionen Euro um, etwas mehr als die Hälfte der 163,3 Millionen Euro vom ersten Quartal 2001. Das Ergebnis vor Steuern beträgt 4,34 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren es noch 8,13 Millionen Euro.

In einer Ad-hoc-Mitteilung von Gericom heißt es, der Grund für das "schwierige Quartal" liege in der verspäteten Einführung des P4-Prozessors. Intel habe auf Gericom eingewirkt, bis zur Einführung der mobilen P4 CPU Anfang März die small form factor (SFF) CPU einzusetzen. Mitte Januar habe Intel überraschend mitgeteilt, dass die SFF CPU nun doch nur nach Japan geliefert werde. So hätten Kundenbestellungen über Notebooks, die mit dem Intel P4-Prozessor ausgerüstet sein sollten, nicht berücksichtigt werden können. Ein Großkunde sei auf AMD-Notebooks der Konkurrenz umgestiegen. Seit dem 1. April liefert auch Gericom Geräte mit AMD-CPUs.

Die Geschäftszahlen sind ärgerlich für Gericom, denn der schwächelnde PC-Markt wird in jüngster Zeit immer mehr von zunehmenden Notebook-Verkaufszahlen gestützt. Auch an der Börse reagierte man empfindlich. Im heutigen Handel sackte die Gericom-Aktie bereits um 13,6 Prozent auf nunmehr 14,25 Euro ab. (anw)