Gesetzesinitiative gegen Internet-Zockerei in den USA

Kreditkarten-Unternehmen und Online-Bezahldiensten soll künftig verboten werden, Geschäfte mit Internet-Casinos abzuwickeln.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Das Judiciary crime subcommittee im republikanisch dominierten US-Repräsentantenhaus hat einen Gesetzentwurf gebilligt, der es Kreditkarten-Unternehmen und Online-Bezahldiensten künftig generell verbieten soll, Geschäfte mit Internet-Casinos abzuwickeln. Der Gesetzentwurf mit dem Namen Unlawful Internet Gambling Funding Prohibition Act sieht auch vor, dass Internet-Dienstleister in den USA keine Links mehr zu den mehr als 1800 Online-Spielbanken weltweit setzen dürfen.

Ähnliche Gesetzesinitiativen zur Eindämmung der Internet-Zockerei waren in den vergangenen Jahren allerdings regelmäßig vom US-Senat geblockt worden. Weder konnte ein Konsens über die Definition von illegalem Glückspiel noch über die Umsetzungsstrategie eines Verbots erzielt werden. Nach Zahlen des Obersten Rechnungshofes zeichnen US-Amerikaner allein für rund 60 Prozent der Umsätze mit Internet-Glücksspielen verantwortlich, die sich 2003 auf mehr als vier Milliarden US-Dollar belaufen sollen.

Für den republikanischen Initiator des neuerlichen Gesetzentwurfes, Jim Leach, hat die Internet-Zockerei mittlerweile den Charakter einer nationalen Bedrohung eingenommen, "die Familien zerstört" und "die Stabilität des amerikanischen Finanzwesens gefährdet". Gegner des Gesetzentwurfes argumentieren hingegen, dass ein US-Verbot von Online-Glücksspielen lediglich die Fantasie der Casino-Betreiber anregen, nicht aber das Problem an den Wurzel packen werde. Sie machen sich für eine Regelung ähnlich den Bestimmungen für real existierende Casinos in den USA stark: Der Staat erteilt Lizenzen und kassiert Steuern auf die Gewinne. (pmz)