Gigabyte fordert Belege von Asus im EPU-Streit

Der Streit um das Energiesparpotenzial der CPU-Kernspannungswandler auf kommenden Asus-Boards geht in eine neue Runde: Gigabyte fordert Beweise.

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Die Mainboard-Hersteller Gigabyte und Asus befinden sich derzeit in einem öffentlich ausgetragenen Streit über die Eigenschaften kommender Produkte. Dabei geht es um neuartige Kernspannungswandler, deren spezielle Schaltungen besonders effizient arbeiten, also Energie sparen und kühler bleiben sollen. Die Energieaufnahme von Asus-P5Q-Boards soll damit um bis zu 80 Prozent gesenkt werden können. Weiterhin behauptete Asus kürzlich, dass die kommenden 16-phasigen Kernspannungswandler namens Energy Processing Units (EPU) für die erwarteten Highend-Boards P5Q-Deluxe und P5Q3 Deluxe/WiFi-AP einen Wirkungsgrad von bis zu 96 Prozent liefern und damit effizienter arbeiten als die auf Dynamic Energy Saver (DES) getauften Spannungswandler mit 12-Phasen-Schaltung des Konkurrenten Gigabyte.

Gigabyte reagierte wiederum mit einer internen, jedoch in einem Online-Forum veröffentlichten, Präsentation und beschuldigte Asus der Trickserei hinsichtlich der Energiesparfunktionen. Demnach benötigt der Asus-EPU laut Gigabyte beispielsweise eine Software-Steuerung, um Energie durch Heruntertakten zu sparen. Zudem habe Asus hinsichtlich der eigenen Behauptungen keine detaillierten Angaben über die verwendete Testkonfiguration gemacht. Außerdem könnten die EPUs die Energieaufnahme des Boards um maximal 60 Prozent senken – und nicht um 80 Prozent, wie Asus behauptete. Asus konterte wiederum mit einer Stellungnahme, in welcher ein "bestimmter taiwanischer Hersteller" falsche Informationen kommuniziere und Kunden in die Irre führe. Zudem drohte man Gigabyte mit rechtlichen Schritten.

Gigabyte antwortete nun wiederum auf die Vorwürfe des Mitbewerbers und forderte Asus auf, Beweise für die Behauptung zu liefern, dass die P5Q-Boards durch die EPU-Technik um bis zu 80 Prozent an Strom sparen können. Gigabyte stehe weiterhin zu 100 Prozent zu seinen getroffenen Aussagen und machte deutlich, dass sich die von Asus veröffentlichten Ergebnisse auf einen Vergleich des Gigabyte GA-EP35-DS3L-Mainboards mit den ASUS P5K-SE-EPUs beziehen und eben nicht auf ein Asus-P5Q-Board, welches bis dato noch nicht einmal veröffentlicht sei. Zudem weist Gigabyte in der Erklärung darauf hin, dass man mit den DES-Wandlern die Energieeffizienz um bis zu 20 Prozent verbessern und den CPU-Energieverbrauch um bis zu 70 Prozent senken könne. (mfi)