Google-Konzern Alphabet steigert andere Einnahmen als Werbung schneller

"We are pleased", sagt Alphabet-Chef Sundar Pichai, speziell mit der Suchmaschine und Youtube. Zusatz: "Das Beste kommt erst."​

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Eine Hand hält ein Handy, auf dessen Bildschirm das Google-Logo "G" sowie der Schriftzug Bard zu sehen sind; im Hintergrund leuchtet das Wort Google

(Bild: gguy/Shutterstock.com)

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"Wir haben 2023 mit sehr starken Finanzergebnissen im vierten Quartal beendet" freut sich Alphabet-Finanzchefin Ruth Porat. Der Umsatz ist im Vergleich zum vierten Quartal 2022 um 13,5 Prozent auf 86,3 Milliarden US-Dollar angeschwollen, der Betriebsgewinn sogar um gut 30 Prozent auf 23,7 Milliarden Dollar. Aufgrund noch zu zahlender Steuern ist der operative Cashflow in den drei Monaten niedriger ausgefallen. Dafür ist der Nettogewinn um rund 52 Prozent auf 20,7 Milliarden Dollar gesprungen.

Nichtsdestotrotz schreibt Porat weiterhin mit dem Sparstift: "Wir bleiben verpflichtet zu unserer Aufgabe, die Kostenbasis belastbar umzugestalten, während wir in Gelegenheiten für Wachstum investieren." Diese erkennt Alphabet-Chef Sundar Pichai gerade bei Künstlicher Intelligenz (KI). Die Standbeine des Konzerns sind Werbeeinnahmen der Suchmaschine und Youtubes sowie gebührenpflichtige Cloud-Dienste. Alle drei Bereiche würden bereits von KI profitieren, berichtet Pichai. Das Beste komme aber erst, dank der großen Sprachmodelle namens Gemini, die die Alphabet-Tochter Deepmind entwickelt.

Update

Abschnitt zu den Ganzjahres-Finanzzahlen hinzugefügt

Von den 86,3 Milliarden Dollar Quartalsumsatz stammen 65,5 Milliarden Dollar aus Werbung (+11%). Weitere 10,8 Milliarden Dollar steuern Abonnements, Geräteverkauf und andere Google-Angebote bei (+23%). Die Cloud-Dienste brachten 9,2 Milliarden Dollar Umsatz (+26%). Sonstige Wetten bringen zwar mit 657 Millionen Dollar vergleichsweise wenig auf die Waage, schaffen aber den größten Zuwachs (+191%).

Beim Betriebsgewinn des vierten Quartals hat es die Google Cloud geschafft, von einem Verlust von 186 Millionen Dollar zu einem Gewinn von 864 Millionen Dollar zu drehen. Die Sonstigen Wetten haben ihre Betriebsverluste um gut 30 Prozent auf 863 Millionen gesenkt. Motor sind weiterhin die zahlreichen Google-Angebote, deren Betriebsgewinn um fast ein Drittel auf 26,7 Milliarden Dollar angewachsen sind.

In regionaler Hinsicht erwirtschaftet Alphabet weiterhin fast die Hälfte des Konzernumsatzes in den USA (42 Milliarden Dollar, +13,6%). Europa, der Nahe Osten und Afrika steuern 25 Milliarden Dollar bei (+14,9%), Asien samt dem pazifischen Raum 14 Milliarden Dollar (+16,7%), und die Amerika-Kontinente ohne USA 5,2 Milliarden Dollar (+11,2%).

Das Quartalsergebnis insgesamt übertraf die Erwartungen der Analysten. Die Zahlen zeigen, dass Googles Werbegeschäft wieder wächst – im Vergleichsquartal 2022 gab es ein Minus. Andere Einnahmen wachsen schneller und gewinnen damit an Bedeutung. Diese Diversifikation mag strategisch von Vorteil sein, doch die institutionellen Anleger sind offenbar nicht angetan. Im nachbörslichen Handel nach Bekanntgabe der Quartalszahlen wurden Alphabet-Aktien um rund sieben Prozent günstiger gehandelt.

Im Gesamtjahr 2024 übersteigt der Alphabet-Umsatz die Schwelle von 300 Milliarden Dollar. Der Umsatzzuwachs von 8,7 Prozent hebt den Wert auf 307,4 Milliarden Dollar. Gleichzeitig wird das Unternehmen effizienter. Der Betriebsgewinn ist nämlich um 12,6 Prozent auf 84,3 Milliarden Dollar gewachsen.

Auch beim operativen Cashflow überspringt Alphabet eine runde Zahl, nämlich jene von 100 Milliarden Dollar. Hier bedeutet ein Zuwachs von 11,2 Prozent nicht weniger als 101,7 Milliarden Dollar. Der Jahresreingewinn ist gar um 23 Prozent auf 73,8 Milliarden Dollar gesprungen. Die Zahl der Konzernmitarbeiter ist im Jahresverlauf um zirka 7.700 auf rund 182.500 zum Jahresende gesunken. Auch das ist Teil des Google-Sparprogramms.

(ds)