Google Maps Konkurrenz: Meta, AWS, Microsoft und TomTom tun sich zusammen

Die Overture Maps Foundation unter der Linux Foundation will eine Karte erschaffen, die besser und aktueller ist als jede zuvor – sprich als Google Maps.

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(Bild: Proxima Studio/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Interoperable offene Kartendaten – daran arbeitet die Overture Maps Foundation unter der Linux Foundation. Weltweit und besser denn je sollen die Karten werden. Zusammengeschlossen für diesen Akt haben sich die Big-Tech-Unternehmen Meta, Microsoft, Amazon Web Services und TomTom. Das Vorhaben zu unterstützen steht nun aber allen offen.

Konkret sollen bestehende Kartierungsdaten gesammelt und zusammengebracht werden. Unternehmen, die ihre Daten freigeben, bekämen laut Ankündigung im Gegenzug aktuelle und akurate Karten für ihre Nutzung. Die physische Welt verändere sich. Und weil die Daten Open Source sind, werde es eine ganze Community geben, die darauf aufbauend weitere Services entwickelt.

Die Allianz hält es sogar für unmöglich, dass ein Unternehmen alleine einen Kartendienst mit all seinen Veränderungen der Welt aktuell halten könne. Eine Aussage, die recht deutlich in Richtung Google und damit Google Maps zeigt. Denn das ist aktuell der wohl meistgenutzte Kartendienst der Welt. Tatsächlich haben die Abbildungen aber inzwischen mindestens Schwächen. Es ist einige Jahre her, dass etwa Googles Kameraautos die Straßen Deutschlands aufnahmen, das sollen jetzt Privatpersonen übernehmen. Manch neue Pfade ziehen eher schleppend ein. Dafür ist die Fülle an zusätzlichen Informationen und Weiterleitungen bei Google Maps fast schon überladen.

Die Overture Foundation will konkret Daten erfassen, die sie von den eigenen Mitgliedern, wohltätigen Organisationen und aus offenen Quellen, etwa Openstreetmap oder städtischen Planungsbüros, bekommen. Die Daten sollen entsprechend mit Openstreetmap kompatibel sein. Entitäten aus verschiedenen Datenquellen sollen über ein neues, interoperables System zu der jeweiligen Entität in der physischen Welt führen. Mittels Qualitätsprüfung sollen die Karten auch stabil und sicher genug sein, um in Produktionssystemen Verwendung zu finden. Es soll ein simples Schema für die Nutzung geschaffen werden.

Kartendaten werden für zahlreiche Dienste gebraucht, fern ab vom Endnutzer, der seinen Weg sucht – ob für simple Fitnesstracker oder andere Anwendungen aus dem Bereich Internet of Things wie autonomes Autofahren. Metas Engagement lässt sich etwa damit erklären, dass auch im Metaverse Standort- und Kartierungsdaten von Bedeutung sein werden.

Die ersten Ergebnisse erwartet Overture bereits für das erste Halbjahr 2023. Dabei soll es sich um simple Karten mit Gebäuden, Straßen und administrativen Informationen handeln. In der Folge sollen Plätze, Verkehrsführung und 3D-Informationen hinzukommen.

Konkurrenz gibt es derzeit allerdings auch von Apple. Das Unternehmen arbeitet gerade verstärkt am eigenen Kartendienst und veröffentlicht immer neue Straßenfotos aus verschiedenen Städten und Regionen.

(emw)