Google bringt NotebookLM, einen KI-Assistenten basierend auf eigenen Dokumenten

NotebookLM soll aus Informationen Erkenntnisse gewinnen, trainiert seine KI nur auf vorgegebenen Dokumenten und Quellen. Primäres Einsatzgebiet ist die Lehre.

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Lehrerin an einer Tafel, von Projektor angeleuchtet

(Bild: Gorodenkoff/ Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Google Labs bietet mit NotebookLM einen KI-gestützten Assistenten an, dessen Sprachmodell (LM) lediglich auf vorgegebenen Dokumenten und Quellen trainiert wird. Damit lassen sich etwa Zusammenfassungen verschiedener Schriften oder aus einer Ideensammlung ein Artikel erstellen. Die neue App ist noch experimenteller Natur und zunächst nur für einen kleinen Kreis von Nutzern in den USA verfügbar. Interessenten können sich aber in eine Warteliste eintragen.

Google hatte ein KI-gestütztes Notizbuch bereits auf der Entwicklerkonferenz Google I/O im Mai dieses Jahres vorgestellt. Aus "Project Tailwind" ist jetzt NotebookLM geworden, aber das Produkt selbst ändert sich nicht. Nutzer sollen mithilfe künstlicher Intelligenz aus ihren Dokumenten- und Notizsammlungen Erkenntnisse gewinnen können, wie es der Google-Blogeintrag ausdrückt.

Basis von NotebookLM sind zunächst vom Nutzer vorgegebene Google-Docs, auf denen die KI trainiert wird. Zusätzliche Formate sollen aber in Kürze hinzukommen. Sobald ein Anwender Zugang zu der App bekommen hat, kann er oder sie die Dokumente auswählen und NotebookLM damit beauftragen, Fragen daraus zu generieren oder sogar neue Inhalte daraus zu erstellen. Zudem lassen sich Schriften automatisch zusammenfassen oder aus einer Videobeschreibung ein Drehbuch schreiben.

Googles Beispiele für den Einsatz von NotebookLM richten sich vorrangig an Studierende. Diese könnten sich aus den Mitschriften einer Woche Zusammenfassungen erstellen oder spezielle Fragen aus den Inhalten eines ganzen Semesters beantworten lassen. Google beschreibt NotebookLM als "virtuellen wissenschaftlichen Mitarbeiter, der komplexe Ideen und neue Zusammenhänge erklären kann" – auf Grundlage der vom Anwender ausgewählten Quellen.

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Letzteres ist der große Unterschied zu den sogenannten "Large Language Models" (LLM) etwa von Googles Bard oder ChatGPT. Durch die Begrenzung der Informationsfülle will Google die Reaktionen von NotebookLM sowohl qualitativ verbessern als auch die Verbreitung von Falschinformationen verhindern. Zudem könne NotebookLM Zitate angeben, sodass die generierten Antworten leichter überprüft werden können.

Allerdings ist NotebookLM auf die zur Verfügung gestellten Dokumente und deren Korrektheit angewiesen. Sollten etwa Mitschriften falsche Daten enthalten, kann die App diese nicht automatisch korrigieren. Auch seien laut Google immer noch Halluzinationen der KI möglich, sodass die Antworten noch gegengeprüft werden sollten. Inhaltlich falscher Output ist die größte Krux der KI-Chatbots, doch Ansätze gegen Halluzinationen wurden bereits vorgestellt.

Google versichert, dass NotebookLM nur Zugriff auf die zur Verfügung gestellten Dokumente hat und diese Daten weder anderen zugänglich sind noch genutzt werden, um neue KI-Modelle zu trainieren. Anwender sollten trotzdem abwägen, ob es sich lohnt, für die angebotenen Leistungen die eigenen Dokumente preiszugeben. Wer dennoch an NotebookLM interessiert ist, kann sich in eine Warteliste eintragen, die bislang allerdings auf US-Nutzer beschränkt ist.

(fds)