Grünes Licht für BSkyB-Verkauf an Murdoch

Der britische Kultusminister Jeremy Hunt erklärte, er plane der vollständigen Übernahme des Fernsehkonzerns zuzustimmen.

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Von
  • dpa

Die britische Regierung will der News Corporation grünes Licht für die Übernahme des Fernsehkonzerns BSkyB geben. Kultusminister Jeremy Hunt erklärte am Donnerstag, er plane der vollständigen Übernahme zuzustimmen. Eine endgültige Entscheidung solle bis zum 21. März fallen. Zuvor hatte News-Corp-Chef Rupert Murdoch angeboten, den Nachrichtensender Sky News von der britischen Sky-Sendergruppe abzuspalten. Murdoch, dem bereits mehrere britische Zeitungen gehören, wollte damit eine ausgedehnte Untersuchung der Übernahme durch die Wettbewerbsbehörde verhindern.

Murdoch kontrolliert bereits 39 Prozent von BSkyB und will die restlichen Anteile ebenfalls übernehmen. Er hat den Eignern 700 Pence pro Aktie geboten. Die britische Medienaufsicht und die Regierung hatten aber Bedenken, weil Murdoch mit der Zeitung The Times, dem Boulevardblatt The Sun und dem sonntäglich erscheinenden Klatschblatt News of the World bereits mehrere Zeitungen herausgibt. Sie befürchteten einen Verlust an Meinungsfreiheit.

Am Mittwochabend legte Murdoch ein Kompromissangebot vor: Sky News soll als eigenständiges Unternehmen mit eigenen Führungsgremien und der derzeitigen Eigentümerstruktur fortgeführt werden. Die News Corporation verpflichtete sich, den defizitären Sender noch mindestens zehn Jahre finanziell zu unterstützen, die eigenen Anteile aber nicht auf mehr als 39 Prozent zu erhöhen. Der neue Sender darf außerdem mindestens sieben Jahre lang den Namen Sky News verwenden.

Der Medien- und Telekommunikationskonzern BSkyB hatte im zweiten Halbjahr 2010 einen operativen Gewinn von 520 Millionen Pfund (602 Mio Euro) erwirtschaftet. Der Schwesternsender Sky Deutschland – früher Premiere – schreibt nach wie vor rote Zahlen und musste zuletzt erneut eine Geldspritze von seinem Großaktionär erhalten. (anw)