Grünes Licht für neuen US-Kartellwächter

Der Kandidat für das Amt des Chefs der Anti-Trust-Abteilung im US-Justizministerium hat die letzte Hürde vor seiner Amtsübernahme ohne Probleme genommen.

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Von
  • Wolfgang Stieler

Der Kandidat für das Amt des Chefs der Anti-Trust-Abteilung im US-Justizministerium hat die letzte Hürde vor seiner Amtsübernahme ohne Probleme genommen. Der als Microsoft-freundlich geltende Jurist Charles James musste sich nach US-Medienberichten bei der Anhörung vor dem Justiz-Ausschuss des US-Senats am Mittwoch so gut wie keine kritischen Fragen zu seiner Anti-Trust-Politik gefallen lassen. Der Ausschuß wird voraussichtlich noch am heutigen Donnerstag über die Ernennung entscheiden.

Seine Nominierung wird von Beobachtern als deutliches Zeichen für eine Änderung in der Haltung der US-Regierung gegenüber dem Microsoft-Prozess gewertet – US-Medien spekulieren dass eine von James geleitete Anti-Trust-Abteilung des Justizministeriums sich außergerichtlich mit Microsoft einigen könnte. James wird eine Microsoft-freundlichere Haltung nachgesagt: Er ließ in früheren Äußerungen während seiner Anwaltstätigkeit kaum einen Zweifel daran, dass er von einer Zerschlagung Microsofts nichts hält. So meinte er beispielsweise, Microsoft habe eine einheitliche Software-Plattform mit seinem Betriebssystem Windows geschaffen. Und davon hätten die Verbraucher profitiert. Eine Zerschlagung würde nach James' Ansicht diese einheitliche Plattform zerstören. Auch während des Präsidentschaftswahlkampfs war George W. Bush durch Äußerungen aufgefallen, die auf ein zurückhaltenderes Vorgehen gegen Microsoft schließen ließen (wst)