Hacker legen größten Mobilfunkanbieter der Ukraine lahm

Nach einem Hackerangriff sind die Netze des größten Mobilfunkers der Ukraine gestört. Die Täter seien auf Zerstörung aus, hieß es aus Sicherheitskreisen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 265 Kommentare lesen
Muster im Stil des Matrix-Codes in blau-gelben Farben der Flagge der Ukraine

(Bild: Mykola Mazuryk/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Die Infrastruktur des ukrainischen Netzbetreibers Kyivstar hat offenbar nach einem Hacker-Angriff mit weitreichenden Ausfällen zu kämpfen. "Am Morgen des 12. Dezembers wurde das Netz von Kyivstar zum Ziel einer starken Hackerattacke, die der Grund für die technischen Störungen ist", teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Persönliche Daten seien nicht in fremde Hände geraten, versicherte das Tochterunternehmen der niederländischen Veon. Landesweit fielen Telefon- und Internetverbindungen im Netz des Anbieters aus. Die Unternehmenswebsite war ebenfalls nicht erreichbar. Es sei noch nicht klar, wann das Mobilnetz wieder funktionieren wird, sagte Kyivstar-Chef Olexander Komarow. Kyvivstar empfiehlt den betroffenen Kunden, auf andere Anbieter auszuweichen.

Kyivstar hat nach eigenen Angaben über 24 Millionen Kunden im Mobilfunknetz sowie 1,1 Millionen Festnetzkunden. Das Unternehmen arbeite daran, die betroffenen Kunden so schnell wie möglich wieder online zu bringen, teilte die Muttergesellschaft Veon in Amsterdam mit. Die ukrainischen Sicherheitsbehörden seien hinzugezogen worden.

Zum Hintergrund des Angriffs gibt es noch keinen klaren Informationen. Komarow beschrieb den Angriff im ukrainischen Fernsehen als "Ergebnis" des Kriegs mit Russland. "Krieg wird auch im Cyberspace geführt", sagte Komarow. "Unglücklicherweise, sind wir als Ergebnis dieses Kriegs nun getroffen worden." Teile der Infrastruktur seien "zerstört" worden.

Die Nachrichtenagentur Reuters zitiert aus ukrainische Sicherheitskreisen, der Angriff sei keine gewöhnliche Ransomware-Attacke, bei der es um Geld gehe, sondern ziele auf Zerstörung ab. Dahinter stecke mutmaßlich eine staatliche Stelle. Der ukrainische Geheimdienst SBU prüft laut Reuters eine mögliche Beteiligung russischer Sicherheitskräfte.

Auch die ukrainische Internetbank Monobank wurde nach eigenen Angaben am Dienstag zum Ziel eines Hacker-Angriffs. Der zweitgrößte Mobilfunkanbieter Vodafone berichtete laut dpa ebenfalls von technischen Problemen.

(vbr)