Hälfte der Ausbildungsplätze bei der Telekom gefährdet

Der Telekommunikations-Riese plant für das kommende Jahr offenbar eine deutliche Reduzierung seines Lehrstellenangebots.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Die Deutsche Telekom AG plant offenbar eine deutliche Reduzierung ihres Ausbildungsangebots. Nach Informationen von heise online könnten schon im kommenden Jahr bis zu 50 Prozent der jährlich 4000 neuen Lehrstellen bei der Telekom dem Rotstift zum Opfer fallen. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di warnte das Unternehmen unterdessen davor, "sich der gesellschaftlichen Verantwortung zu entziehen". Es sei nicht akzeptabel und kurzsichtig, dass die Telekom allein im Interesse von Finanzspekulanten und Aktionären wirtschafte, sagte ver.di-Vorstand Rüdiger Schulze, Leiter des Fachbereichs "Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung", am Dienstag in Magdeburg. Allein in diesem Jahr fehlen bundesweit rund 140.000 Ausbildungsplätze für Schulabgänger.

Auf der Magdeburger Bundesfachbereichskonferenz, bei der ver.di unter anderem die Weichen für Verhandlungen mit der Telekom über Ausbildungs- und Übernahmequoten für 2004 stellt, forderte die Gewerkschaftsjugend zudem die Einhaltung von Zusagen für Dauerarbeitsplätze. Viele junge Telekom-Beschäftigte seien verunsichert, weil ihnen feste Arbeitsplätze versprochen wurden. Um die Entschuldung des Konzerns voranzutreiben, baut die Deutsche Telekom derzeit aber massiv Arbeitsplätze ab. Bis 2005 soll nach dem Willen von Telekom-Chef Kai-Uwe Ricke rund ein Fünftel der insgesamt 256.000 Arbeitsplätze (2002) gestrichen werden. In den neuen Ländern sind nach Gewerkschaftsangaben etwa ein Drittel bis 45 Prozent der Arbeitsplätze des Telekommunikations-Riesen gefährdet. (pmz)