Hamburg hat die beste Online-Verkehrsauskunft

Der nordrhein-westfälische Landesverband des Verkehrsclub Deutschland hat bundesweit die Internetauftritte von 100 Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs getestet.

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Der nordrhein-westfälische Landesverband des Verkehrsclub Deutschland (VCD) hat bundesweit die Internetauftritte von 100 Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs getestet. Den ersten Platz im VCD-Test erreichte das Internetangebot des Hamburger Verkehrsverbunds. Die Angebote wurden auf verfügbare Fahrplaninformationen, Tarifauskünfte, Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme sowie Design und Benutzerfreundlichkeit untersucht.

"Der Testsieger brilliert in allen Punkten. Vor allem die Fahrplanauskunft überzeugte durch ihre vielfältigen Optionen. Mit den inzwischen verbesserten Tarifinformationen wäre dem Auftritt ein 'sehr gut' sicher gewesen", lautet das Urteil des VCD. Den zweiten Platz belegt der MVV München, Dritter wurde der Donau-Iller-Nahverkehrsverbund. Als bestes Unternehmen aus Nordrhein-Westfalen konnte die Rheinbahn Düsseldorf Platz vier belegen.

Für Stefan Weh vom Landesvorstand des VCD Nordrhein-Westfalen sind Internetseiten wichtige Bausteine im Informationsangebot des öffentlichen Nahverkehrs. "Sie helfen den Kunden, ihre Fahrten schnell und zuverlässig zu planen -- vorausgesetzt, das Angebot stimmt." Die Untersuchung habe aber gezeigt, dass der Kunde im Nahverkehr noch nicht überall König sei. So hätten beispielsweise vier Unternehmen auf eine Anfrage per Internet gar nicht reagiert. Die Internetseiten dieser Unternehmen wurden auch insgesamt nur mit "ausreichend" bewertet. Das zeigt nach Ansicht des VCD den Zusammenhang zwischen Qualität des Internetauftritts und dem Bewusstsein für die Bedeutung des Mediums.

Bei der Auswahl der Testkandidaten berücksichtigte der Verband die Größe der Unternehmen und das regionale Spektrum. Der Schwerpunkt lag dabei in Nordrhein-Westfalen. Die Internet-Auskünfte über Busse und Bahnen dort sind laut VCD überwiegend mangelhaft. Zwei Drittel der 76 Internetauftritte der Nahverkehrsunternehmen in NRW bekamen die Noten mangelhaft oder ungenügend.

An zweiter Stelle lagen dort die Wuppertaler Stadtwerke, auf dem dritten Platz der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Der Verkehrsclub lobte die Informationsbreite und Übersichtlichkeit der Rheinbahn-Website, auf der eine Fahrplanauskunft von der Haltestelle vor dem eigenen Haus bis zu einem Ziel in München gegeben werde.

Die Negativbeispiele reichten vom Internetauftritt, der lediglich aus dem Firmensymbol bestand, bis zum Baustellenschild "Homepage in Arbeit". In einer Stadt seien unter dem Stichwort "Tarife" keine Fahrkosten, sondern Strom- und Wasserpreise genannt worden, berichtete Stefan Weh. Im Kreis Borken wird unter der Rubrik "Fahrplanauskunft" lediglich auf eine Telefonnummer und die Elektronische Fahrplanauskunft (EFA) verwiesen.

Die Düsseldorfer Rheinbahn kündigte an, ihren Internet-Service weiter auszubauen. So könnten Kunden demnächst aktuelle Informationen anfordern, die ihre Linien betreffen. Besonderheiten würden dann automatisch per E-Mail, Fax oder SMS dem Kunden gemeldet. (anw)