Hinterbliebene machen Google Maps für tödlichen Unfall verantwortlich

Weil Googles Kartendienst nicht auf dem neuesten Stand war, soll ein Autofahrer tödlich verunglückt sein, sagen seine Hinterbliebenen.

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Die betreffende Stelle in der Mitte dieses Kartenausschnitts.

(Bild: Google)

Lesezeit: 2 Min.

Fehlinformationen im Kartendienst Google Maps sollen im US-Bundesstaat North Carolina dazu geführt haben, dass ein Mann durch einen Verkehrsunfall zu Tode kam. Davon gehen die Hinterbliebenen des Mannes aus, sie klagen deshalb vor dem North Carolina Superior Court gegen Google auf Schadenersatz (A. Paxson v. Google / 23CV026335-910).

Die eingestürzte Brücke in Hickory.

(Bild: smbb.com)

Der Mann sei am 30. September 2022 mit seinem Auto auf dem Weg zurück von einer Kindergeburtstagsparty zu seinem Wohnort in Hickory gewesen und habe sich dabei auf Google Maps verlassen, da er sich in der Gegend nicht auskannte, schildert die Anwaltskanzlei, die die Hinterbliebenen vertritt. In der Dunkelheit und im Regen sei er mit seinem Auto in den Bach Snow Creek gestürzt und ertrunken. Die von Google ausgewiesene dortige Brücke sei bereits 2013 unterspült worden, eingebrochen und nicht repariert worden. Darüber habe Google Maps nicht informiert.

Die Anwälte bringen vor, dass Einwohner von Hickory Google mehrmals auf die eingestürzte Brücke aufmerksam gemacht und das Unternehmen darum gebeten hätten, den Verkehr umzuleiten. Die Hinterbliebenen haben auch den Eigentümer der Privatstraße mitsamt der Brücke verklagt, weil dieser es unterlassen habe, die Gefahr zu beheben, indem er nicht die Brücke reparierte oder zunächst Warnschilder und Barrieren aufstellte.

Wie viele andere Autofahrer habe der Verstorbene Google Maps vertraut, um sicher nach Hause zu kommen, meint einer der Anwälte. Sein Vertrauen habe ihn das Leben gekostet. In dem anstehenden Verfahren wollen die Rechtsanwälte nachweisen, dass Google nicht nur in diesem Fall seinen Zusicherungen nicht nachkam, seine Karten rechtzeitig zu aktualisieren.

Ein Google-Vertreter erklärte gegenüber CBS News, sein Unternehmen prüfe die Klage. Googles Ziel sei es, jederzeit genaue Routen-Informationen zu bieten.

(anw)