Huaweis Cloud in Europa wächst und wächst

Huawei ist mit seiner Cloud in Europa auf Wachstumskurs. Neben den eigenen Standorten erweitert der chinesische Anbieter auch die Anzahl seiner Partner.

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(Bild: iX)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Udo Seidel

In Europa, für Europa – der inoffizielle Slogan der diesjährigen Connect machte klar, worum es Huawei bei seiner diesjährigen Hausmesse ging: Investitionen und Ergebnisse für die hauseigene Cloud im hiesigen Kontinent.

Und die Zahlen sprechen für sich: Laut Tim Tao, Präsident Huawei Cloud Europa, ist die Anzahl der europäischen Kunden in den vergangenen zwölf Monaten um 121 Prozent gewachsen. Diese können auf 85 Prozent mehr Cloud-Dienste zurückgreifen. Nach einer neuen Region in Irland letztes Jahr ist nun auch eine in der Türkei verfügbar. Damit erhöht sich die Zahl weltweit auf 30. Sie stellen über 240 Cloud-Dienste in mehr als 80 Verfügbarkeitszonen bereit. Gleichzeitig mit der Türkei-Region hat Huawei auch ein weiteres Forschungs- und Innovationslabor in Istanbul eröffnet. Damit sind es nach Paris und München nun schon drei in Europa.

Und die Huawei Cloud wächst weiter. Der Technologie-Konzern erwartet, dass die Anzahl der Partner in Europa auf über 1000 zulegt und sie mit über 800 Start-ups Co-Marketing ausüben werden. Zum Vergleich: Für 2023 lauten die entsprechenden Zahlen mehr als 200 beziehungsweise 100. Im Hintergrund sollen dann über 20.000 Entwickler werkeln. Auf der Support-Seite sind über 100 Experten für die Kunden im Einsatz. Dazu kommen mehr als 150 SREs (Site Reliability Engineers) für die nächste Stufe der Betriebsunterstützung. Das Ganze ist durch mehr als 400 Produktentwickler mit Support-Fokus abgerundet.

Aus Kundensicht sieht Huawei bei der Cloud-Adoption drei Phasen vor. Es beginnt mit "Go Cloud", dem Einsatz von Cloud-Infrastruktur. Stufe zwei ist "Use Cloud", wobei es um die Modernisierung der Anwendungen geht, sodass Kunden diese Cloud auf möglichst native Weise benutzen. Phase drei ist "Manage Cloud". Hier sieht Huawei die folgenden Themen: Lean IT, Weltklasse IT-Sicherheit, FinOps und deterministisches SRE.

Auch für die Partner hat der Technologie-Konzern ein Stufenkonzept. Da ist ebenfalls ein "Go Cloud", welches vor allem auf Softwarehersteller, Systemhäuser, Hardwarefirmen und Trainingsdienstleister abzielt. Das ergänzende Pendant ist "Grow Cloud". Hier siedeln sich andere Cloud-Dienstleister und Distributoren an, ein Beispiel wäre ab 2024 die deutsche Firma SpaceNet AG aus München.

Neben all den Wachstumszahlen und -prognosen gab es auch zwei neue Produkte. Beide sind aus dem Bereich der Datenspeicherung: OceanStor Pacific 9920 und OceanStor Dorado 2100. Ersteres ist SSD-basiert und kann als Einzelgerät eine Kapazität von 768 TByte leisten. Das Produkt zielt klar auf den Enterprise-Markt – beispielsweise Rechenzentren oder Hoster – ab. Dazu kommt eine Bandbreite von 20 GByte/s bei bis zu 800.000 IOPS. Die Leistungsaufnahme hat sich im Vergleich zum Vorgänger verringert und beträgt nun 1,04 Watt per TByte. Oceanstor Dorado 2100 soll die kleinen und mittelständischen Unternehmen mit hochverfügbarem und einfach zu benutzendem NAS-Speicher versorgen. So soll die Installation mit einem QR-Code höchstens 20 Minuten dauern. Der Hersteller verspricht eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent. Der Trick ist, dass das Gerät intern eine HA-Lösung im Aktiv-Aktiv-Verfahren eingebaut hat.

(fo)