IPTV: ARD und ZDF drohen Telekom mit Boykott

Da die öffentlich-rechtlichen Sender offene Standards bevorzugen, stoßen sie sich an der von der Telekom verwendeten Microsoft-Middleware.

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Die Deutsche Telekom stößt mit ihrem geplanten IPTV-Angebot für das VDSL-Netz auf Widerstand bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten. "Unter den derzeitigen technischen Bedingungen gibt es von uns kein Signal", sagte laut Financial Times Deutschland (FTD) ZDF-Produktionsdirektor Andreas Bereczky am Rande einer Tagung in München. "Wenn ich höre, dass die Telekom mit Microsoft kooperiert, da wird mir ganz anders", sagte Herbert Tillmann, Vorsitzender der Produktions- und Technikkommission von ARD und ZDF, laut dem Bericht.

Der zum "T-Home von T-Online" genannten Angebot gehörige IPTV-Dienst soll zunächst nur die Basisfunktionen der verwendeten "Microsoft TV"-Middleware nutzen, um den Nutzern die Installation und den Einstieg in die neue Fernsehwelt zu erleichtern. Nach Bereczkys Angaben werde auch die ARD ihr Programm nicht für das TV-Angebot der Telekom zur Verfügung stellen, da die IPTV-Softwareplattform von Microsoft einige wichtige europäische Fernsehstandards nicht unterstütze. "Wir bestehen darauf, dass die zunächst geändert wird", wird Bereczky in der FTD weiter zitiert. (anw)