Immer noch kein eigenes 5G-Modem: Apple verlängert Qualcomm-Vertrag erneut

In München und San Diego betreibt Apple Forschungslabors, um eigene Mobilfunktechnik zu bauen. Doch da kommt immer noch nichts: Qualcomm liefert weiter.

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Ein Techniker in Schutzkleidung führt Arbeiten an der Spitze eines Antennenmastes mit Mobilfunkantennen aus.

(Bild: Kitawit Jitaton/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Freude bei Qualcomm: Dem Spezialisten für Mobilfunkchips ist es gelungen, den zentralen Kunden Apple für weitere Jahre zu binden. Das kündigte das Unternehmen bei Bekanntgabe seiner Quartalszahlen in der Nacht zum Donnerstag an. Das sogenannte Global Patent License Agreement, das die zentrale 5G-Technik Qualcomms umfasst, sei nun bis März 2027 verlängert worden. Damit landet die Technik auch in den kommenden Jahren in wichtigen Apple-Smartphones – und es ist zu erwarten, dass Apple weiter direkt aktuelle 5G-Modems von Qualcomm erwirbt, denn beides ist miteinander verknüpft. Das wiederum widerspricht eigentlich Apples Strategie, endlich eigene 5G-Systeme zu bauen.

Daran wird seit Jahren insbesondere in München und San Diego geforscht. Apple hatte dafür extra Intels Mobilfunksparte in Bayern übernommen, massiv investiert und sich zudem an einem Standort mit großer Qualcomm-Präsenz (Südkalifornien) angesiedelt, um kompetente Fachleute zu finden. Die Vertragsverlängerung zeigt, dass Apple offenbar zu dem Schluss gekommen ist, dass die Arbeit noch deutlich länger andauern wird.

Erstes Modell mit eigenem Mobilfunkchip soll angeblich die nächste (dann vierte) Generation des Einsteigermodells iPhone SE sein. Zuletzt hieß es, es könne im Frühjahr 2025 erscheinen. "Apple hat seine einseitige Option ausgeübt, seine weltweite Patentlizenzvereinbarung um weitere zwei Jahre zu verlängern, so dass die bestehende Vereinbarung bis März 2027 läuft", so Qualcomm bei einem Gespräch mit Analysten.

Apple strebt stets an, Kerntechnologien vollständig in seiner Hand zu behalten. In Sachen 5G (und nachfolgende Techniken) ist der Plan, diese letztlich in das SoC zu integrieren. Damit könnte es erstmals – nach vielen Jahren des Wartens – auch möglich sein, Macs mit 5G-Anbindung zu verkaufen, wie man dies bisher nur von iPhone und iPad kennt.

Allerdings erweist sich die Entwicklung augenscheinlich als sehr schwierig, weshalb Apple noch immer auf Qualcomm zurückgreift, obwohl es hier einen langen Rechtsstreit über Patente gegeben hatte. Dieser mündete in das Abkommen, das Apple nun erneut verlängert hat.

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(bsc)