Infineon legt kräftig zu und hebt Prognose an

Die Geschäfte des Chipherstellers Infineon laufen auf Hochtouren. Die Münchner profitieren auch von der Euro-Schwäche und einer milliardenschweren Übernahme in den USA.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Infineon legt kräftig zu und hebt Prognose an

Besonders stark sei die Nachfrage bei Bezahlkarten gestiegen, teilte Infineon mit

(Bild: Infineon)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Infineon hat derzeit viel Rückenwind. Starke Nachfrage in allen Bereichen, die Euro-Schwäche und die Übernahme des US-Halbleiterherstellers International Rectifier treiben den Umsatz und den operativen Gewinn des Chipherstellers in die Höhe. Der Konzern schraubte am Dienstag daher seine Prognose für das Gesamtjahr nach oben.

Im Ende September auslaufenden Geschäftsjahr rechnet Infineon nun mit einem Umsatzplus zwischen 34 und 38 Prozent. Bislang lag die Prognose deutlich darunter. In der alten Schätzung war allerdings der Zukauf von International Rectifier – die mit 3 Milliarden Euro bisher teuerste Übernahme der Firmengeschichte – noch nicht enthalten. Der aktuellen Prognose zufolge könnte der Erlös in diesem Jahr auf bis zu knapp 6 Milliarden Euro steigen.

Das Unternehmen ist etwas optimistischer als die meisten Experten. Zusammen mit dem sehr guten zweiten Geschäftsquartal sorgte das für deutliche Kursaufschläge an der Börse. Die im Dax notierte Aktie legte bis zum Mittag um mehr als 2 Prozent zu. Sowohl die Resultate als auch der Ausblick seien "exzellent", lobte Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank.

Zwischen Januar und Ende März stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorquartal den Angaben zufolge um 31 Prozent auf 1,48 Milliarden Euro – ohne die Übernahme wäre Infineon auch noch zweistellig gewachsen. Das operative Ergebnis legte um 17 Prozent auf 198 Millionen Euro zu. "Unsere Strategie bewährt sich und Infineon bleibt auf Wachstumskurs", sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss.

Unter dem Strich verdiente Infineon wegen Abschreibungen infolge der Übernahme mit 69 Millionen Euro 47 Prozent weniger als im ersten Quartal. Wegen der zum Teil stark schwankenden Preise für Halbleiterprodukte ist bei Chipherstellern der Quartalsvergleich sinnvoller als der zum Vorjahr. (anw)