Vor Minderjährigen: Instagram will Nacktbilder in Direktnachrichten verstecken

Minderjährige auf Instagram sollen Nacktbilder im Posteingang künftig nicht mehr direkt angezeigt bekommen. Alle anderen können die KI-Funktion aktivieren.

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Mädchen versteckt Kopf in den Armen und hält Smartphone.

(Bild: Antonio Guillem/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nacktbilder, die in Direktnachrichten auf Instagram verschickt werden, sollen für minderjährige Nutzer und Nutzerinnen künftig automatisch erst einmal versteckt werden. Alle anderen sollen die Funktion ebenfalls aktivieren können. Das hat Meta in einem Blogeintrag angekündigt und erklärt, dass über derartige Bilder ein Unschärfefilter gelegt werden soll. Mit einer weiteren Aktion können die Bilder also sichtbar gemacht werden. Weil die für die Erkennung der Nacktheit nötige Analyse auf den Geräten selbst vorgenommen wird, werde das alles auch in Konversationen funktionieren, die mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung abgesichert sind. Instagram und Meta können diese Inhalte also nicht einsehen.

Die Funktion im Einsatz

(Bild: Meta)

Wie in dem Blogeintrag von Meta erläutert wird, sollen die Maßnahmen gegen unerwünschte Nacktbilder bereits vor dem Versenden greifen. Wenn jemand mit aktivierten Nacktbilderschutz versucht, solch ein Foto zu verschicken, kommt ein Warnhinweis. Der muss bestätigt werden, bevor das Bild tatsächlich verschickt wird. Beim Empfänger beziehungsweise der Empfängerin wird das Bild dann nur unscharf angezeigt. Das soll verhindern, dass man sich ungewollt ein Nacktbild ansehen muss. Um es angezeigt zu bekommen, muss es noch einmal angeklickt werden, andernfalls kann man den sendenden Account auch direkt blockieren. Wer versucht, ein empfangenes Nacktbild weiterzuleiten, bekommt demnach vorher eine Bitte angezeigt, das noch einmal zu überdenken.

Mit der neuen Funktion sollen Nutzer und Nutzerinnen unter 18 Jahren besser Belästigungen und Erpressungsversuchen geschützt werden, erklärt Meta. Gleichzeitig kündigt der US-Konzern auch weitere Maßnahmen für einen besseren Schutz vor schädlichen Kontaktversuchen an. So sollen Minderjährige künftig nicht mehr von Accounts angeschrieben werden können, mit denen sie nicht verbunden sind. Wer bereits mit Accounts in Kontakt steht, die potenziell betrügerisch agieren, soll darauf hingewiesen werden. Accounts, die in Verdacht stehen, andere mit Nacktbildern und/oder -videos zu erpressen, sollen gelöscht und die Einrichtung neuer Konten verhindert werden. Hinweise sollen mit anderen Konzernen geteilt werden, um kriminelle Netzwerke zu zerschlagen.

(mho)