Iranische Internetpolizei bestätigt saudische Cyberangriffe

Die politischen Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien gelten als stark belastet. Nun sollen saudische Hacker iranische Webseiten angegriffen haben. Einen Gegenangriff soll es auch gegeben haben.

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Hacker

(Bild: dpa, Nicolas Armer/Symbolbild)

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  • dpa

Der Chef der iranischen Internetpolizei hat Cyberangriffe von Hackern aus Saudi-Arabien auf Netzwerken iranischer Behörden bestätigt. "Acht iranische Webseiten wurden vorige Woche von Hackern mit saudischen IP-Adressen angegriffen." Die IP-Adressen seien Interpol zu Ermittlungen weitergeleitet worden, sagte Kamal Hadianfar laut der Nachrichtenagentur ISNA.

Am Dienstagabend wurde unter anderem die iranische Statistikbehörde gehackt. Einer der Hacker stellte sich auf arabisch als Mitglied der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und als saudischer Staatsbürger vor. Der Cyberangriff sei nur der Anfang. Iranische Medien sprachen von einem "Cyber-Krieg" zwischen den beiden verfeindeten islamischen Staaten. Die "iranische Cyber-Armee" werde die saudischen Angriffe erwidern. Laut der Nachrichtenagentur Tasnim haben dann auch iranische Hacker saudische Webseiten lahmgelegt.

Der Chef der Internetpolizei distanzierte sich von den Medienberichten. Die Angriffe hätten nichts mit der saudischen Regierung zu tun; falls es iranische Gegenangriffe gebe, würden sie von Privatpersonen ausgeführt, sagte Hadianfar. Teheran und Riad stecken besonders wegen des Syrienkrieges in einer tiefen politischen Krise. Die Saudis brachen im Januar nach einem Angriff iranischer Demonstranten auf ihre Botschaft in Teheran die diplomatischen Beziehungen ab. (kbe)