J. D. Edwards will runter vom Holzweg

Der Hersteller von Business-Software J. D. Edwards baut sein Unternehmen um und 800 Arbeitsplätze ab.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Der Hersteller von Business-Software J. D. Edwards baut sein Unternehmen um – und 800 Arbeitsplätze ab. Auf einer Pressekonferenz äußerte Firmengründer C. Edward McVaney die Überzeugung, J. D. Edwards brauche eine Kursänderung. Demnach will sich das Softwarehaus demnächst auf Business-to-Business-Anwendungen und vermehrt auch auf Mitarbeiterschulungen bei Kunden konzentrieren. Entgegen den Erwartungen der europäischen Bereichsleitung will McVaney die Vermarktung der traditionellen Kernprodukte seiner Firma, Programme für das so genannte Enterprise Resource Planning, nicht weiter durch Angebote zum Application Service Providing (ASP) ausbauen. "Das ist einfach nicht unser Geschäft" meint McVaney zu diesem Ansatz, den sich Konkurrenten wie SAP mit Erfolg auf die Fahnen geschrieben haben.

Analysten sehen in diesen Aussagen Hinweise auf eine unbefriedigende Geschäftsentwicklung – und nach dem unerwarteten Rücktritt des damaligen Chefs Doug Massingill Anlass zu einer weitere Rückstufung der Zukunftsaussichten für J. D. Edwards. Besonderen Handlungsbedarf sieht man in der Softwareschmiede wohl für die Niederlassungen in Deutschland und Japan, bei denen der Umsatz deutlich langsamer zugenommen habe als die Kosten. Den bisherigen General Manager für Zentraleuropa Klaus-Peter Franz hat man bereits nach Hause geschickt. Der Bereich soll insgesamt mit 31 Entlassungen – das sind über 20 Prozent Personalabbau – überdurchschnittlich schrumpfen. Weltweit beschäftigt das Unternehmen derzeit etwa 5.400 Mitarbeiter, so dass die Stellen-Streichungen insgesamt rund 13 Prozent ausmachen. (hps)