Jaguar F-Pace PHEV: Etwas mehr Reichweite für den Plug-in-Hybrid

Mit einer leicht vergrößerten Batterie soll der F-Pace PHEV ein paar Kilometer mehr schaffen als bisher. Beim Laden gibt es keinen Fortschritt.

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Jaguar F-Pace PHEV

(Bild: Jaguar)

Lesezeit: 3 Min.

Auf den ersten Blick haben Plug-in-Hybride ein spannendes Jahr vor sich, müssen sie sich doch ab 2023 ohne Kaufprämie behaupten. Für Modelle wie den Jaguar F-Pace PHEV ändert sich in der Praxis jedoch wenig, denn der für sie entscheidenden Hebel bleibt, wie er ist. Die überwiegende Mehrheit wird gewerblich zugelassen, und hier zählt der reduzierte Steuersatz für die private Nutzung von Dienstwagen. Geknüpft ist dieses Entgegenkommen des Staates seit 2022 an eine elektrische Mindestreichweite von 60 km. Hier setzt Jaguar nun an und versieht den F-Pace mit einer etwas größeren Batterie.

Statt acht Batteriemodulen sind künftig neun verbaut. Damit steigt der Netto-Energiegehalt von 13,8 auf 15,4 kWh. Die Pressemitteilung verkündet eine E-Reichweite von 65 km, was offenbar jedoch nur für den Stadtverkehr gilt. In der aktuellen Preisliste ist von 62 km die Rede – eine Steigerung um immerhin 13 km gegenüber dem Vorgänger.

Als von nur wenigen Plug-in-Hybriden kann der Jaguar F-Pace auch mit Gleichstrom geladen werden. Verglichen mit Elektroautos mögen die 35 kW DC-Ladeleistung zäh erscheinen, doch für einen PHEV ist das geradezu rasant. In einem Test kam mein Kollege Clemens Gleich auf eine Ladeleistung von 27 kW, was immer noch viel ist.

Etwas genauer sollte hinsehen, wer sich mit der maximalen AC-Ladeleistung beschäftigt. 7 kW nennt Jaguar und fügt gleich hinzu, dass dies "ideal für das Laden daheim" sei. Allerdings ist in diesem mindestens 79.700 Euro teuren Auto kein Budget für ein mehrphasiges Laden freigegeben worden. Haben Sie daheim also eine der üblichen 11-kW-Wallboxen, ist bei 3,7 kW Schluss, denn das Ladegerät im F-Pace spricht nur eine der drei Phasen an. Schneller geht es an öffentlicher Ladeinfrastruktur, hier verteilen sich die meist angebotenen 22 kW auch auf drei Phasen mit entsprechend höherer Einzelleistung.

7 kW AC-Ladeleistung wären nur dann ideal für das Laden daheim, wenn Jaguar in ein mehrphasiges Ladegerät investiert hätte. Doch das Ladegerät im F-Pace ist weiterhin nur einphasig. Herausragend ist dafür die Option, diesen PHEV auch mit Gleichstrom laden zu können.

(Bild: Jaguar)

Unverändert blieb der Antrieb an sich. Als Verbrenner dient ein Zweiliter-Vierzylinder, dessen Leistung Jaguar nicht einzeln ausgibt. Der E-Motor bietet 105 kW, die Systemleistung liegt bei 297 kW. Weil die Frage immer mal wieder kommt: In einem Plug-in-Hybrid ist die Systemleistung nicht zwingend die Summe aus den Einzelleistungen von Verbrennungs- und Elektromotor. Beide bieten ihr Maximum bei unterschiedlichen Drehzahlen.

Die aktuelle Preisliste des F-Pace deutet an, dass der Teilemangel offenkundig keineswegs komplett erledigt ist. Ob die Einparkhilfe mit 3D-Kameras, großes Soundsystem, USB-Anschlüsse hinten, Gestensteuerung für die Heckklappe oder Matrix-Licht: Jaguar kann das derzeit nicht liefern. Das allerdings kann sich rasch wieder ändern, denn Kunden, die bereit sind solche Summe für ihr Auto auszugeben, dürften überdurchschnittlich anspruchsvoll sein.

(mfz)