Jahresabschluss – Gedämpfter Optimismus bei Nikon Imaging

Anlässlich der Vorstellung der abschließenden Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 korrigierte Nikon seine Erwartung für die laufende Periode bis 2017 nach unten. Besonders betroffen ist der Nikon-Imaging-Bereich.

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Jahresabschluss – Gedämpfter Optimismus bei Nikon Imaging

(Bild: Nikon)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Horst Gottfried

Der Umsatz von Nikon Imaging ist im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr auf rund 520 Milliarden Yen entsprechend rund 4,2 Milliarden Euro gegenüber 586 Milliarden Yen im Vorjahr gesunken. Das geht aus den abschließenden Zahlen für das Geschäftsjahr 2015/16 hervor, die Nikon jetzt veröffentlicht hat. Damit verzeichnet der Haupt-Umsatzbringer von Nikon ein deutliches Minus von gut 11 Prozent.

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Auch für das laufende Geschäftsjahr 2017 erwartet Nikon für seine Imaging-Sparte weitere Umsatzrückgänge. So rechnet Nikon im aktuellen, bis Ende März 2017 laufenden Geschäftsjahr nur noch mit 3,7 Millionen Kompaktkameras statt 6,23 Millionen verkaufter Kompakter in 2016. Das entspräche einem Rückgang um 41 Prozent.

Die SLR- und Systemkameras bringen ebenfalls keinen Trost: Nach einem Rückgang von rund 4,6 Millionen Stück 2015 auf gut 4 Millionen Stück 2016 geht Nikon für das Geschäftsjahr 2017 von nur noch 3,2 Millionen Stück aus. Das entspricht einem weiteren Rückgang um gut 20 Prozent. Der prognostizierte Umsatz liegt dementsprechend dann nur noch bei rund 440 Milliarden Yen oder 3,5 Milliarden Euro.

Die Zahl der verkauften Nikon-Kameras ging bis März 2016 von 4,61 Mio auf 4,04 Mio zurück und fiel damit geringer als die erwarteten 4,1 Mio aus.

(Bild: Nikon (PDF) , Markierungen H. Gottfried)

Ursachen für den Umsatz- und Gewinnrückgang im Imaging-Bereich sieht Nikon in schrumpfenden Märkten, dem Yen-Wechselkurs gegenüber Euro und Dollar sowie den Folgen des jüngsten Kumamoto-Erdbebens bei Zulieferern. Sie allein werden von Nikon für eine Reduzierung der Umsatzsatzvorhersage um 13 Prozent und Gewinnprognose um 32 Prozent der Imaging-Sparte verantwortlich gemacht.

Nikon rechnet mit einer Überwindung der Erdbebenschäden nicht vor Juli 2016 und erklärte "Von August und September an setzten wir beim Hochfahren der Produktion die Priorität auf die Mittel- und High-End-Klasse der digitalen SLR-Kameras und Wechselobjektive, um verlorene Marktanteile zurück zu gewinnen."

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Nikon einen weiteren Rückgang der Zahl verkaufter Kameras auf 3,2 Mio Stück.

(Bild: Nikon (PDF), Markierungen H. Gottfried)

Der Gesamtumsatz der Nikon Corporation ging um rund vier Prozent auf umgerechnet knapp 7 Milliarden Euro zurück. Ein Lichtblick ist die positive Entwicklung von Umsatz (+7 Prozent) und Gewinn (+75 Prozent) in der Sparte Präzisionsgerätebau. Sie umfasst die Lithografie-Systeme, ein wesentliches Element bei der Chip-Fertigung anderer Hersteller, und gewinnt für Nikon zunehmend an Bedeutung.

Als Reaktion auf die aktuelle wirtschaftliche Situation hat Nikon weltweit Einsparungen eingeleitet, die externe werbliche und Promotion-Aktivitäten ebenso betreffen wie intern diverse Nikon-Tochtergesellschaften. Ein Überblick über diverse Nikon-Sparmaßnahmen findet sich beispielsweise bei Nikonrumors. (keh)