Japan will Mondoberfläche mit kugeligem Transformer-Roboter erkunden

Ein mit Sony und einer Spielzeugfirma entwickelter Roboter soll autonom auf dem Mond fahren. Er ist Vorhut eines autonomen Toyota-Transporters für Astronauten.

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Mondrover von JAXA, Sony & Tomy

Transformierbarer Mond-Roboter (links bevor, rechts nach Transformation)

(Bild: JAXA)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die japanische Weltraumbehörde JAXA will 2022 die Mondoberfläche mit einem kompakten Roboter untersuchen, der sich nach der Landung von einem Ball zu einer Walze transformiert. Er soll Daten sammeln, die in die Entwicklung autonomen Fahrens auf dem Mond und des von Toyota geplanten Mondbusses einfließen. Entwickelt wurde der Transformer-Roboterball von der JAXA gemeinsam mit Sony, der Doshisha Universität und der Spielzeugfirma Tomy.

Der Roboter besitzt nach Angaben der JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) vor der Transformation zur Walze einen Durchmesser von 80 Millimetern und wiegt rund 250 Gramm. Der Durchmesser ist also nur wenig größer als der eines Baseballs.

Auf der Mondoberfläche soll der Roboter die Auswirkungen der geringeren Anziehungskraft sowie von Regolith untersuchen, den sogenannten Mondstaub, und wie dieser das Fahrverhalten beeinflusst. Als extrem kompakter und leichter Roboter soll er auch besonders raue Mondumgebungen befahren können und ist durch seine kompakte Ballform einfach zu transportieren.

Entsprechende Erkenntnisse sollen helfen bei der Entwicklung des bemannten Mondfahrzeugs und zur Studie autonomen Fahrens auf dem Mond beitragen. JAXA und der japanische Autobauer Toyota haben 2019 vereinbart, gemeinsam an einem Mondbus zu arbeiten. Das Gefährt soll sechs Meter lang, 5,20 Meter breit und 3,80 Meter hoch sein, und in seiner 13 Quadratmeter großen Kabine normalerweise zwei Mondfahrern, zur Not vier Menschen, Schutz bieten.

Japanische Mondmission (4 Bilder)

JAXA Mondrover
(Bild: JAXA )

Für den Antrieb des Mondbusses ist eine Brennstoffzelle vorgesehen. Mit einer Ladung Wasserstoff soll das Fahrzeug dabei mehr als 10.000 Kilometer zurücklegen können. Die geringe Anziehungskraft des Monds und der fehlende Luftwiderstand helfen, den Energieverbrauch zu minimieren. 2029 soll es so weit sein.

Der Transformer-Roboter ist das Ergebnis einer gemeinsamen, schon 2016 aufgenommenen Studie der JAXA und des japanischen Spielzeugherstellers Tomy als Spezialist für Miniaturisierung. 2019 stieß Sony dazu und brachte kompakte und stromsparende Steuerungstechnik ein. Für weitere Miniaturisierung wurden dieses Jahr Experten der Doshisha Universität hinzugezogen. Der Roboter soll nächstes Jahr von der japanischen Privatfirma iSpace auf den Mond gebracht werden.

(fds)