JetBrains verteilte Entwicklungsumgebung Fleet nimmt weiter Gestalt an

Die IDE hat zwar die Preview-Phase noch nicht verlassen, bringt aber in Version 1.15 Neuerungen unter anderem beim Debugging und bei der Git-Integration mit.

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(Bild: Shutterstock)

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Inhaltsverzeichnis

JetBrains hat die verteilte Entwicklungsumgebung Fleet auf Version 1.15 aktualisiert. Zu den Neuerungen gehören die Integration von Tailwind CSS, Erweiterungen bei der Git-Anbindung und die Quick-Evaluation-Funktion, um Ausdrücke beim Debuggen im Editor zu berechnen. Die IDE hat trotz der stabil anmutenden Versionsnummer weiterhin Preview-Status.

Fleet kombiniert ein schlankes Frontend, das sich als einfacher Sourcecode-Editor verwenden lässt, aber vor allem auf die Integration mit einem Backend ausgelegt ist, das wahlweise auf der eigenen Workstation oder Remote im Rechenzentrum oder der Cloud arbeitet.

Version 1.15 bringt zahlreiche kleinere Neuerungen an unterschiedlichen Ecken mit. So gehört der Language Server für Tailwind CSS jetzt zum Lieferumfang. Außerdem bietet Fleet nun Syntaxhervorhebung für HTML in PHP-Dateien. Für die JavaScript-Syntax-Erweiterung JSX fügt Fleet neuerdings automatisch zu öffnenden Klammern und Anführungszeichen die zugehörigen schließenden ein.

Der Editor bietet im aktuellen Release Syntaxhervorhebung für HTML-Passagen in PHP-Dateien.

(Bild: JetBrains)

Im Zusammenspiel mit Git kann Fleet neuerdings die geänderten Dateien nach Verzeichnissen gruppieren, statt alle alphabetisch aufzulisten. Überdies bietet das Git-Kontextmenü nun auch Revert neben der File History.

Neu ist zudem die Funktion Quick Evaluate Expression, die auch JetBrains Flaggschiff-IDE IntelliJ mitbringt. Damit lassen sich beim Debuggen Ausdrücke direkt im Editor berechnen. Der Editor hebt zudem jetzt Kommentare, die als ToDo (unabhängig von der Groß-/Kleinschreibung) gekennzeichnet sind, ebenfalls farblich hervor.

Fleet evaluiert auf Knopfdruck Ausdrücke beim Debuggen.

(Bild: JetBrains)

Zu den weiteren Neuerungen in Version 1.15 gehören das automatische Formatieren beim Speichern von Dateien, Ergänzungen in der Rust-Anbindung sowie flexiblere Einbindung von Schriftarten unter anderem über fontWeight und neuen Fonts.

JetBrains hatte Fleet erstmals im November 2021 angekündigt und ein knappes Jahr später die öffentliche Preview gestartet. Das tschechische Unternehmen hat Fleet von Grund auf neu entwickelt und betont, dass die IDE nicht die anderen Entwicklungsumgebungen des Unternehmens wie IntelliJ IDEA, WebStorm, PyCharm oder Rider nachbilden soll.

Fleet setzt auf eine verteilte Architektur, bei der das Frontend als schlanke IDE wahlweise unabhängig laufen kann oder sich zu einem erweiterten Backend verbindet. Letzteres besteht aus der Code-Engine von IntelliJ und Language Servern, die das Language Server Protocol (LSP) verwenden, um für einzelne Programmiersprachen spezifische Funktionen unter anderem für Autovervollständigung oder Syntaxhervorhebung anzubieten.

Das Backend kann sowohl auf dem lokalen Rechner laufen als auch auf einem Remote-Rechner, in einem Docker-Container oder in JetBrains Space-Plattform für verteiltes Arbeiten. Die Anbindung an virtuelle Maschinen in der Cloud ist nach wie vor als "Coming Soon" gekennzeichnet.

Fleet lässt sich in unterschiedlichen Konfigurationen verwenden (3 Bilder)

In der schlanken Konfiguration arbeitet es als einfacher Editor.
(Bild: JettBrains)

Fleet ist zudem auf das gemeinsame Bearbeiten von Code ausgelegt. Teams können sowohl den Editor als auch Terminals oder Debug-Sitzungen teilen. Eine Session lässt sich von einer Maschine aus mit anderen teilen, oder eine geteilte Remote-Entwicklungsumgebung dient als gemeinsamer Workspace.

Weitere Details zu Fleet 1.15 lassen sich dem JetBrains-Blog entnehmen. Die kostenlose Preview-Version steht auf der Produktseite bereit. Über den späteren Preis gibt es noch keine Informationen, aber inzwischen führt die Fleet-Seite eine Free-Variante auf, die nach aktuellem Stand für nicht kommerzielle Bildungs- oder Open-Source-Projekte gedacht ist und einige Einschränkungen mitbringen wird. Welche Kriterien genau gelten sollen und worin die Einschränkungen bestehen, ist allerdings noch nicht endgültig festgelegt.

(rme)