KI-Update Deep-Dive: KI für die digitale Barrierefreiheit

Künstliche Intelligenz kann digitale Bordsteine zu Rampen machen. In diesem Deep-Dive geht es um Barrierefreiheit.

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Es gibt Apps, die können sehbehinderten Menschen beim Sehen helfen, ihnen den Raum visuell aufspannen, in dem sie erzählen, was sich wo befindet. "Be my Eyes" ist so ein Dienst, er sei eine enorme Hilfe, sagt Michael Wahl, Leiter der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik. Wahl selbst nutzt die App, die früher als eine Art Hilferuf-App gestartet ist, bei der Menschen mit Beeinträchtigung anrufen und sich von sehenden Menschen erzählen lassen konnten, was vor Ihnen steht.

Nun kann KI diese Aufgabe übernehmen. Ein Blick in den Kühlschrank, KI hilft. Mindesthaltbarkeitsdatum? Zutatenliste? Zubereitung? Auch die kleinsten Informationen können dank der App vorgelesen werden. Freilich gibt es mehrere Dienste, die das können, und selbst Google Lens übersetzt im Zweifel noch den Text aus einer anderen Sprache. Etwa 30 Prozent der Menschen in Deutschland sind auf Hilfen angewiesen, erklärt Wahl. Dazu gehört auch, dass die Sinne im Alter leistungsschwächer werden. Aber auch Leichte und Einfache Sprache sind Teil von Barrierefreiheit, sowie Einschränkungen durch Neurodiversität, etwa ADHS oder Autismus, die mitbedacht werden müssen.

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Barrieren gibt es also nicht nur bei Verpackungen und in der physischen Welt. Digitale Barrieren stechen sehenden Menschen nur oft weniger ins Auge, als vielleicht ein Bordstein oder eine Treppenstufe zu einer Eingangstür. Digitale Rampen, um Hürden zu überwinden, sind im Internet genauso wichtig. Mit Rampen sind freilich gleichermaßen Hilfen für Menschen mit verschiedensten Einschränkungen gemeint.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Ab dem Sommer 2025 ist das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz anzuwenden. Es besagt, dass Webseiten und digitale Dienste barrierefrei gemacht werden müssen. Auch da kann KI helfen. ChatGPT und Co sind in der Regel bereits für Blinde oder Menschen mit Sehbehinderung gut nutzbar, sagt Wahl. Für Menschen mit Hörschädigung gibt es Avatare, die gebärden können. Die Chancen, die durch KI enstehen, schätzt Wahl als groß ein. Ein Manko: Menschen mit Beeinträchtigungen sind in den Trainingsmaterialien nicht ausreichend repräsentiert.

(emw)