KI-Update Deep-Dive: Sam Altmans Chip-Träume analysiert

KI-Prozessoren sind Mangelware. OpenAI-Chef Sam Altman will das ändern und sucht nach finanzstarken Investoren, um seine Träume zu verwirklichen.

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KI-Chips sind spezielle Computerchips, die für die Verarbeitung von künstlicher Intelligenz optimiert sind. "Im Gegensatz zu herkömmlichen Chips, die für verschiedene Zwecke eingesetzt werden können, sind KI-Chips auf bestimmte Rechenoperationen ausgerichtet, die für KI-Algorithmen wichtig sind", erklärt c’t-Redakteur Christof Windeck zu Beginn der Podcastfolge. Die Leistungsfähigkeit von KI-Chips ist besonders wichtig für das Training großer Sprachmodelle (LLMs), wie zum Beispiel GPT-4 von OpenAI, die sehr hohe Rechenanforderungen haben. Diese Modelle könnten zwar mit herkömmlichen Prozessoren berechnet werden, aber dies würde sehr lange dauern. Deshalb werden für KI spezielle Rechenchips benötigt, die auf diese Art von Algorithmen optimiert sind.

Die KI-Branche hat derzeit ein Problem: Es steht nicht genügend Rechenleistung zur Verfügung, um generative KI schnell genug zu trainieren. Dieses Problem ist auf der ganzen Welt präsent und betrifft sowohl große als auch kleine KI-Firmen, denn sie alle müssen ihre Modelle trainieren. Mit Abstand der Großteil des KI-Trainings auf der ganzen Welt läuft zurzeit über Chips von Nvidia. Windeck erklärt, dass es eine einzige Firma ist, die so massiv von dem KI-Hype profitiert: "Und Nvidia fertigt so schnell sie können, die verdienen sich gerade dumm und dämlich, können aber gar nicht so schnell liefern, wie die Chips benötigt werden."

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Da ist es kein Wunder, dass Sam Altman, CEO von OpenAI, mit dieser Situation unzufrieden ist und das ändern möchte. Es ist jedoch unklar, ob er sich auf die Verbesserung der Lieferkette, die Erhöhung der Produktionskapazitäten oder beides konzentrieren möchte. Doch die Halbleiterindustrie ist teuer und es braucht mehrere Jahre, um ein Chip-Werk aufzubauen. Darüber hinaus hat Nvidia 17 Jahre Erfahrung in der Entwicklung hochleistungsfähiger KI-Chips. Zwar sei es nicht auszuschließen, dass Altman eine neue Idee hat, wie man diese Chips für das KI-Training bauen kann. Windeck schätzt jedoch, dass es schwer wird, dem Marktführer Konkurrenz zu machen.

Podcast: KI-Update

Wie intelligent ist Künstliche Intelligenz eigentlich? Welche Folgen hat generative KI für unsere Arbeit, unsere Freizeit und die Gesellschaft? Im "KI-Update" von Heise bringen wir Euch gemeinsam mit The Decoder werktäglich Updates zu den wichtigsten KI-Entwicklungen. Freitags beleuchten wir mit Experten die unterschiedlichen Aspekte der KI-Revolution.

Bei seinem Versuch, die weltweite KI-Chip-Produktion anzukurbeln, soll Altman laut einem Bericht des Wall Street Journal unter anderem in den arabischen Staaten auf der Suche nach Investitionswilligen sein. Dabei spreche Altman von 5 bis 7 Billionen Dollar. "Im Moment verdienen diese Länder noch sehr viel Geld mit Öl und Gas. Das ist jedoch endlich und somit suchen sie nach Möglichkeiten, den Wohlstand über die Generationen zu retten", so Windeck. Der Staatliche Fonds Mubadala der Vereinigten Arabischen Emirate hat auch früher schon in die Halbleitertechnologie investiert. "Mubadala hat vor Jahren AMD die Chipfertigung abgekauft, um Globalfoundries aufzubauen. Eines der Ziele war auch eine arabische Chip-Fabrik. Doch die Pläne verliefen im Sande. Einige Beobachter schätzten damals, dass schlichtweg Fachleute fehlten."

"Noch einmal zur Erinnerung: Wir diskutieren hier nur Spekulationen", gibt Windeck zu bedenken. "Aber falls daran ein Fünkchen Wahrheit ist, schimmert dabei Glaube durch, dass man mit beliebig viel Geld auch beliebige Ziele erreichen kann. Das ist in Wirklichkeit aber eher nicht so oder es dauert zumindest sehr lange."

(igr)