Kabel Deutschland will pro Quartal 50.000 Kunden für Digital-TV gewinnen

Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber befürchtet keine Konkurrenz durch das digitale Antennenfernsehen.

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  • dpa

Im Wettbewerb mit dem Bezahl-Sender Premiere will sich Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland mit weiteren Fernsehprogrammen und einer eigenen Programmzeitschrift rüsten. Es sei das Ziel, pro Quartal 50.000 Abonnenten für das digitale Fernsehen zu gewinnen, sagte Kabel Deutschland-Chef Roland Steindorf heute in München. Ende März habe Kabel Deutschland rund 225.000 Digitalkunden gehabt. Über die Inhalte der Sender soll künftig eine Programmzeitschrift in Kooperation mit der Axel Springer AG informieren.

Konkurrenz durch den Ausbau des digitalen Antennenfernsehens DVB-T befürchtet Steindorf nicht. Zwar würden einige Kunden auf die neue Technik umsteigen. Andere hingegen nutzten die Umstellung für den Wechsel zu Kabel Deutschland. Am Montag war nach vier anderen Regionen in Deutschland auch in Bayern der Startschuss für DVB-T gefallen. Im Freistaat werden nun rund 230.000 Haushalte, die ihr Fernsehprogramm bisher analog über Antenne empfangen haben, digital via Antenne mit den Programmen öffentlich-rechtlicher und privater Sender versorgt. Damit können bundesweit in Berlin, Norddeutschland, Nordrhein-Westfalen, im Rhein-Maingebiet und Bayern rund 48,6 Millionen Menschen das digitale Antennenfernsehen empfangen.

Steindorf kritisierte, durch massive Werbung für die Umstellung auf DVB-T würden viele Zuschauer zu der Annahme verleitet, sie müssten sich durch den Kauf eines Decoders schnell für den Einstieg in das digitale Fernsehen rüsten. Tatsächlich seien die Angebote aber sehr eingeschränkt und auch nicht für das hochauflösende Fernsehen HDTV geeignet. "Hier ist eine Infrastruktur geschaffen worden, die nicht zukunftsfähig ist."

Im abgelaufenen Geschäftsjahr, das mit dem März endete, steigerte Kabel Deutschland den Umsatz um rund zwei Prozent auf knapp 1,1 Milliarden Euro. Den Großteil des Umsatzes macht das Unternehmen mit seinen rund 9,6 Millionen Kabelanschlüssen in Deutschland. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging von 405 Millionen auf 400 Millionen Euro zurück. (dpa) / (anw)