Kioxia und Western Digital: Der Zusammenschluss ist wohl beschlossen

Die Gerüchteküche brodelt schon länger, im August soll es nun wirklich soweit sein: Die Flash-Produzenten Kioxia und Western Digital schließen sich zusammen.

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(Bild: Kioxia)

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Von
  • Lutz Labs

Der Markt für NAND-Flash ist groß, die Nachfrage eigentlich riesig und die Investitionen in neue Werke extrem teuer. Doch aktuell liegt der hochwertige Speicher wie Blei in den Lagern der Hersteller, selbst bei einem Verkauf machen sie verschiedenen Angaben zufolge Verluste.

Kioxia und Western Digital betreiben seit langer Zeit gemeinsam Fertigungsstraßen für Flash-Speicher, obwohl sie selbst diesen Beschluss niemals gefasst hatten: Kioxia ist die ehemalige Speichersparte von Toshiba, der damalige Kooperationspartner hieß SanDisk – das Unternehmen gehört seit Jahren zu Western Digital.

Verschiedenen Berichten zufolge reden Kioxia und Western Digital seit Monaten über einen Zusammenschluss. Zunächst hieß es, das gemeinsame Unternehmen solle unter dem Dach von Western Digital landen, dann wieder sollte Kioxia die Führung übernehmen. Nun scheinen sich die Partner geeinigt zu haben, schreibt unter anderem der Finanznachrichtendienst Bloomberg. Ein erster Schritt sei jedoch die Abspaltung des Flash-Geschäfts von Western Digital – damit würde das Unternehmen auch die Forderung eines Großaktionärs erfüllen, der die Trennung von Flash- und Festplattengeschäft schon länger fordert.

Im August soll der Zusammenschluss nun erfolgen, Western Digital soll etwas mehr als 50 Prozent an dem gemeinsamen Unternehmen bekommen. Kioxia-Manager sollen die Leitung des neuen Unternehmens mit dem Firmensitz in Japan übernehmen, jedoch von WD-Managern unterstützt werden. Doch noch könne der Deal platzen oder sich verschieben, heißt es, auch seien die finanziellen Details noch nicht endgültig geklärt. Die Unternehmen selbst wollten zu den Gerüchten keine Stellung nehmen.

Die aktuelle Krise in der Speicherbranche führt zwar zu Produktionskürzungen und Entlassungen, hat aber auf die langfristige Planung kaum eine Auswirkung: Im Oktober letzten Jahres haben Kioxia und Western Digital ein neues Fabrikgebäude zur Produktion von 162-Lagen-NAND-Flash im japanischen Yokkaichi eröffnet. Die Kosten für die Fab 7 genannte Halle bezifferten die Unternehmen damals auf insgesamt sieben Milliarden Euro, einen Teil davon schießt der japanische Staat zu. (ll)