Kirch unterbindet digitale WM-Übertragung bei ARD und ZDF (Update)

ARD und ZDF dürfen nun doch keine digitalen Bilder via Satellit von der Fußball-WM senden.

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Von
  • Egbert Meyer

ARD und ZDF dürfen nun doch keine digitalen Bilder via Satellit von der Fußball-WM senden. In letzter Minute seien Gespräche mit dem der KirchMedia GmbH über die Ausstrahlung gescheitert, heißt es in einer ARD-Mitteilung vom heutigen Nachmittag. Bereits Mitte des Monats war es zum handfesten Streit gekommen, als die öffentlich-rechtlichen Sender die von Kirch geforderte "Beschränkung der Ausstrahlung auf deutsches Sendegebiet" nicht gewährleisten konnten.

"Für den unwahrscheinlichen Fall, dass anderen Rechteinhabern durch unsere Übertragung Schaden entstehen könnte, waren wir zu Ersatzzahlungen bereit," sagte der ARD-Vorsitzende Peter Voß. "Wir waren uns mit Kirch einig, dass dies nur für tatsächlich aufgetretene und nachgewiesene Schäden gelten kann. Nun aber werden im letzten Moment von KirchMedia Nachforderungen erhoben, die uns einen unkalkulierbaren Schadenersatz abverlangen. Das können wir vor den Gebührenzahlern nicht verantworten."

In einer ersten Stellungnahme verwies KirchMedia auf den mit ARD und ZDF geschlossenen WM-Vertrag. Die Sender hätten sich darin verpflichtet, die digitale Ausstrahlung der WM über Satellit auf Deutschland zu beschränken und zu verschlüsseln. "Bei einer verschlüsselten digitalen Ausstrahlung hätten ca. 500.000 Zuschauer, die digitale Satellitenempfänger mit Common Interface-Ausgang besitzen, die Fußballweltmeisterschaft empfangen können." Statt dessen hätten die Sender eine Alternative zur Verschlüsselung vorgeschlagen. "Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine Verschlüsselung im herkömmlichen Sinne, da sowohl der Audio- als auch der Videostrom bei diesem Verfahren unverschlüsselt übertragen werden und von allen Free-to-Air-Boxen empfangen werden können."

Unterdessen sind viele Zuschauer, die die ARD digital per Satellit empfangen, über die Informationspolitik des Senders verägert. Heute morgen war auf dem gewohnten Sendeplatz nur ein Testbild zu sehen. Der begleitende Text empfahl den Wechsel auf eine andere Transponderfrequenz, auf der jedoch kein Signal zu empfangen war. (em)