Kohleausstieg geht in die nächste Phase

Die letzte Ausschreibung zum Kohleausstieg ist abgeschlossen. Künftig werden Betreiber, die ihre Kraftwerke abschalten müssen, nicht mehr entschädigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 253 Kommentare lesen

Kraftwerk Bremen-Hastedt

(Bild: heise online / anw)

Lesezeit: 2 Min.

Die Bundesnetzagentur hat die letzte Ausschreibung zum Kohleausstieg abgeschlossen. Sechs Gebote für Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von gut 280 MW bekommen den Zuschlag. Das niedrigste Gebot betrug 45.000 Euro pro MW, das höchste 85.200. Die bezuschlagten Anlagen dürfen ab dem 2. März 2026 keine Kohle mehr verfeuern. Für weitere Kraftwerke mit einer Gesamtleistung von 262 MW ordnet die Bundesnetzagentur ein Verbot der Kohleverfeuerung ohne Entschädigung an.

Im Zuge des vor drei Jahren in die Wege geleiteten Kohleausstiegs konnten sich Kraftwerksbetreiber darauf bewerben, Kraftwerke gegen Entschädigung abzuschalten. Insgesamt werden über 40 Anlagen mit einer Leistung von mehr als 10 GW keine Kohle mehr verfeuern, erläutert die Bundesnetzagentur. Der weitere Kohleausstieg werde nun ausschließlich auf Anordnung der Bundesnetzagentur erfolgen, diese Anordnungen betreffen dann jeweils die ältesten Kraftwerke. Deren Betreiber werden zukünftig nicht mehr finanziell entschädigt.

Wenn Übertragungsnetzbetreiber eine Anlage als systemrelevant einstufen und ihr Antrag dazu von der Bundesnetzagentur genehmigt wird, soll diese Anlage auch nach dem 2. März 2026 in der Netzreserve bereitstehen. Sie darf dann zwar keinen Strom am Strommarkt verkaufen, steht aber in kritischen Situationen noch zur Absicherung des Stromnetzes bereit. Dadurch soll die Versorgungssicherheit gewährleistet bleiben.

In Deutschland soll ab spätestens 2038 kein Strom mehr aus Kohleverbrennung erzeugt werden, im rheinischen Revier ab 2030. Durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 haben Kohlekraftwerke vielerorts die Gasverstromung ersetzt. Im Februar dieses Jahres teilte die Bundesnetzagentur mit, die Stromversorgung in Deutschland sei auch sicher, wenn der Kohleausstieg vollzogen werde.

(anw)