Künstliche Intelligenz: ChatGPT kann laut Uni-Präsident Unterricht besser machen

KI ist in der Lehre nicht mehr wegzudenken und sollte als Chance gesehen werden, findet ein Uni-Präsident. Gegen Schummeln weiß er ein Mittel.

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(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

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Die Schulen und Hochschulen in Deutschland sollten Künstliche Intelligenz nicht nur als Bedrohung betrachten, sondern darin auch einen Ansporn sehen, findet der Präsident der Frankfurter Goethe-Universität, Prof. Dr. Enrico Schleiff. Ein KI-Chatbot wie ChatGPT etwa könne sogar dabei helfen, die Bildung zu verbessern, sagte Schleiff gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. "Wir sollten uns dieser Herausforderung stellen und sie didaktisch sinnvoll nutzen. Denn die Art und Form der universitären Bildung verändert sich: weg von der Wissensvermittlung, hin zur Unterstützung bei der Informationsbewertung."

Lehrer und Dozenten werden laut Schleiff in Zukunft nicht mehr unterscheiden können, ob Schüler ihren Hausaufsatz oder Studenten ihre Studienarbeit selbst verfasst haben, oder ob sie sie von einer KI schreiben oder sich zumindest von einer helfen ließen. Die Konsequenz aus dieser Lage könne aber nicht sein, die Nutzung von KI zu verbieten. Vielmehr solle die Konsequenz sein, neue Lehr- und Prüfungsformate zu entwickeln, mit denen sich der individuelle Leistungsstand bewerten lasse.

Dafür gebe es viele Möglichkeiten, zum einen das mündliche Gespräch: Der Dozent prüfe, ob der Student den Text mit eigenen Worten zusammenfassen könne. Dozenten müssten sich dazu aber wieder stärker persönlich mit ihren Studenten befassen – und das sei eine gute Entwicklung, sagte Schleiff. Dafür bedürfe es allerdings eines deutlich besseren Betreuungsschlüssels, das heißt: weniger Studenten pro Professur, als heute an deutschen Hochschulen existiert.

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Die zweite Möglichkeit, den Leistungsstand zu bewerten, bestehe darin, die Aufgabe so zu stellen, dass sie durch bloßes Zusammensuchen von Inhalten aus dem Internet nicht ausreichend beantwortet werden kann. Die Notwendigkeit, Quellen und Belege anzuführen, gewährleiste dies ohnehin. Und diese Angaben liefere ChatGPT nicht mit – jedenfalls derzeit noch nicht.

Die Goethe-Universität in Frankfurt/Main will laut dpa ein Institut namens "Center for Critical Computational Studies" eröffnen. Dort sollen dem Uni-Präsidenten zufolge die soziologischen, gesellschaftlichen und juristischen Konsequenzen digitaler Technologien erforscht und Transformationsprozesse begreifbar gemacht werden. Ein Element wird demnach auch die Entwicklung neuer Lehrformate für das digitale Zeitalter sein.

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(tiw)