LG Display schließt die LCD-Produktion für Fernseher in Korea

Die LCD-Fertigung in Paju soll noch dieses Jahr auslaufen. Der Fokus verschiebt sich auf OLED, aber LG produziert günstigere LCDs weiterhin in China.

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LG-Stand auf dem MWC 2015

LG-Stand auf dem MWC 2015

(Bild: heise online/vbr)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

LG Display wird in Kürze die Produktion von LC-Displays für Fernsehgeräte im heimischen Korea einstellen. Das berichten lokale Medien. Der Grund sei die mangelnde Wettbewerbsfähigkeit mit chinesischen Konkurrenten, die günstigere Panels herstellen können. Der koreanische Konzern will sich indessen auf OLED-Technik konzentrieren, aber in China selbst noch weiter eigene LCDs produzieren.

Die Produktion von Flüssigkristallbildschirmen (Liquid Crystal Displays, LCDs) in der P7-Fabrik in Paju in der Provinz Gyeonggi-do, etwa 30 Kilometer nordwestlich von Seoul, begann 2006 und machte LG Display zu einem der führenden LCD-Hersteller. Jetzt meldet The Korea Times, dass die Fertigung noch diesen Monat eingestellt wird.

Im Oktober hatte LG Display der Fabrik noch eine etwas längere Laufzeit gegeben. LGs Finanzchef Kim Sung-hyun erklärte anlässlich der Veröffentlichung der letzten Geschäftszahlen, dass die LCD-Fertigung in P7 in sechs bis zwölf Monaten beendet wird. Ein genaues Datum wollte er damals nicht nennen, das würde zunächst mit Kunden und Mitarbeitern kommuniziert.

Das Geschäft mit LCD-Fernsehern der zunächst führenden koreanischen Hersteller befindet sich seit 2017 im Abschwung, seitdem chinesische Konkurrenten den Markt mit günstigeren Modellen überschwemmen. Deshalb hat LG Display seine LCD-Produktion in Korea bereits heruntergefahren und gleichzeitig mehr in teurere OLED-Technik investiert. Durch die aktuell stark nachlassende Nachfrage kommt das Ende der LCD-Fertigung in Korea nun früher als erwartet.

Samsung hatte ähnliche Pläne und wollte die Produktion von Flüssigkristall-Displays bereits Ende 2020 einstellen. Doch aufgrund einer erstarkten Nachfrage zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie hat Samsung Display das Ende der LCD-Produktion aufgeschoben. Auch Samsung setzt künftig auf organische Displays. Für Smartphones produziert die Firma solche schon seit Jahren im großen Stil und ist in diesem Bereich Marktführer.

LG Display hofft, sein schwindendes LCD-Geschäft durch OLEDs auffangen zu können. Das OLED-Business des koreanischen Konzerns ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die produzierten Stückzahlen stiegen von 3,3 Millionen Panels 2019 auf 4,5 Millionen Exemplare 2020 und sogar 7,5 Millionen OLEDs 2021. Nach dem LCD-Aus in Korea wird LG Display aber LCDs weiterhin in seiner Fabrik im südchinesischen Guangzhou herstellen.

(fds)