LTE-Ausbau nun auch in Sachsen ohne Auflagen möglich

Da sie die Verpflichtung, zunächst kleine Ortschaften mit Breitbanddiensten über das 800-MHz-Band zu versorgen, erfüllt haben, können Telekom, Vodafone und Telefonica/O2 ihr LTE-Angebot nun nach Belieben ergänzen.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Die drei Mobilfunkunternehmen, die Frequenzspektrum aus der so genannten digitalen Dividende im Bereich 800 MHz ersteigert haben, dürfen ihr Angebot nun auch in Sachsen nach Belieben weiter ausbauen. Telekom Deutschland, Vodafone D2 und Telefónica Germany (O2) hätten ihre Versorgungsverpflichtungen im 800-MHz-Bereich jetzt auch in dem Freistaat im Südosten der Bundesrepublik erfüllt, teilte die Bundesnetzagentur mit.

Das zuvor für analoges Fernsehen genutzte Spektrum im 800-MHz-Band war vor knapp zwei Jahren versteigert worden. Es eignet sich aufgrund höherer Reichweiten gut für Mobilfunkdienste abseits der Ballungsräume. Die Bundesregierung hatte die Auktion daher an Auflagen geknüpft, mittels breitbandigem Mobilfunk vorrangig Gebiete zu versorgen, in denen zuvor kein breitbandiges Internet verfügbar war. Gemeinden mit weniger als 5000 Einwohnern hatten dabei die oberste Prioritätsstufe.

Mit der deutschen Einheit wurde Sachsen Anfang der 1990er-Jahre zu einem bevorzugten Ausbaugebiet für das so genannte OPAL-Netz der Bundespost: Das marode analoge Fernmeldenetz aus DDR-Zeiten sollte einem digitalen Netz mit Glasfaseranschlüssen weichen. Allerdings war die optische Anschlussleitung nicht geeignet für die wenig später aufkommende DSL-Technik, mit welcher sich herkömmliche Kupferzweidrahtleitungen für Breitbanddienste aufbohren lassen.

Die Versorgungsauflagen für das 800-MHz-Band sind der Bundesnetzagentur zufolge außer in Sachsen bereits in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland Pfalz, dem Saarland und Schleswig-Holstein erfüllt. (ssu)