Linux-Distributionen Sparky und Voyager aktualisieren auf Debian 12

Nach der Veröffentlichung von Debian 12 liegen jetzt auch dessen Derivate Sparky und Voyager in neuen Versionen vor. Im Kern steigen sie nur auf Bookworm um.

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Screenshot vom Sparky-Willkommensschirm

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Tim Schürmann

Während es sich bei Sparky um ein schlankes Desktop-System für fortgeschrittene Linux-Anwender handelt, sieht sich Voyager als benutzerfreundliches System für die Büroarbeit, Multimedia-Anwendungen und Spiele. Im Wesentlichen stülpen beide Distributionen Debian eine eigene Optik über und offerieren eine etwas andere Softwareauswahl. So nutzt etwa Sparky die hauseigene Softwareverwaltung APTus Appcenter, während Voyager vor allem viele kleine Spiele vorinstalliert.

Das jetzt veröffentlichte Sparky 7.0 "Orion Belt" sowie das frisch erschienene Voyager 12 aktualisieren das Basissystem auf Debian 12, Codename "Bookworm". Dessen Neuerungen finden sich folglich auch in beiden Derivaten wieder. Änderungen abseits dieses Updates müssen Anwender sowohl bei Sparky als auch im Fall von Voyager mit der Lupe suchen.

So dürfen Sparky-Nutzer anstelle des standardmäßig zum Einsatz kommenden Linux 6.1 zu den Kernel-Versionen 5.15.117 und 6.3.8 wechseln. Letztgenannte Fassung ist zwar die aktuelle Kernel-Version, anders als ihre beiden Kolleginnen erhält sie jedoch keinen Long-Term-Support und somit keine ausgedehnte Pflege. Ähnlich wie beim Kernel haben Anwender auch beim Browser Firefox die Wahl zwischen der stabilen Ausgabe ESR 102.12.0 oder der aktuellen Version 114.0.1.

Sparky selbst steht als 32- und 64-Bit-Fassung für x86-Prozessoren bereit. Die 64-Bit-Fassung bootet erstmals auf UEFI-Systemen mit aktiviertem Secure Boot. Diese Funktion kostete den Entwickler nach eigenen Angaben über eine Woche Arbeit, zwölf ISOs sowie einen Rechner mit Windows 10 und Secure Boot.

Sparky 7.0 verwendet im Wesentlichen eine eigene Optik und eine eigene Softwareverwaltung, der Rest entspricht einem herkömmlichen Debian 12.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Für die 32-Bit-Fassung existiert nur ein einziges Startmedium, das in eine minimale Kommandozeilenumgebung bootet. Von dort aus müssen Anwender alle weiteren benötigten Komponenten von Hand nachinstallieren. Eine solche MinimalCLI getaufte Fassung gibt es ebenfalls von der 64-Bit-Variante. Dort kommen allerdings noch fünf weitere Startmedien mit unterschiedlichen Desktop-Umgebungen hinzu. Zur Auswahl stehen neben KDE Plasma 5.27 zudem leichtgewichtige Benutzeroberflächen wie LXQt 1.2.0 und das minimalistische Openbox 3.6.1. Sämtliche Desktop-Umgebungen offeriert übrigens Debian 12 in den gleichen Versionen. Startmedien mit Sparky für ARM-Geräte sollen in Kürze folgen.

Voyager 12 installiert erstmals parallel Gnome 43.4 und Xfce 4.18. Beide Desktop-Umgebungen bieten eine fast identische Bedienoberfläche und lassen sich jederzeit über den Log-in-Bildschirm wechseln. Der Voyager-Entwickler möchte mit der gleichzeitigen Installation der beiden Desktop-Umgebungen zukünftig Arbeit sparen.

Voyager bohrt Gnome mit zahlreichen Gnome-Erweiterungen auf. Das Ergebnis ...

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Anwendungen, die nur auf eine der beiden Desktop-Umgebungen zugeschnitten sind, bleiben in der jeweils anderen ausgeblendet. Wer sie dennoch in Gnome und Xfce nutzen möchte, muss manuell im Verzeichnis .local/share/applications/ die zur jeweiligen Anwendung gehörende Datei löschen.

... sieht dem entsprechend angepassten Xfce-Desktop recht ähnlich.

(Bild: Screenshot / Tim Schürmann)

Neben der jetzt aktualisierten, auf Debian 12 basierenden Fassung, existiert Voyager in weiteren Editionen, die auf verschiedenen Ubuntu-Derivaten fußen. Beim Download sollte man daher auf die gewählte Ausgabe achten. Der Entwickler stellt zudem nur eine 64-Bit-Fassung bereit, die sich an den meisten Stellen weiterhin als "Debian 12" ausgibt.

(dmk)