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MIT Technology Review 6/23: Wie KI unser Schulsystem beeinflusst

ChatGPT verändert, wie unsere Kinder lernen. Wir berichten in der neuen Ausgabe von MIT Technology Review, wie eine neue Schule aussehen kann.

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Inhaltsverzeichnis

Die Übungsaufgaben für die nächste Mathearbeit kommen von ChatGPT – und die Erklärung für den Rechenweg ebenfalls. Mathe ist dabei nur ein Beispiel dafür, wie stark generative KI Einfluss aufs Lernen bereits hat und künftig haben könnte. Denn ChatGPT und Co. stellen infrage, inwiefern die klassische Wissensvermittlung im Klassenzimmer noch sinnvoll ist, wenn eine KI in Zukunft nahezu alles Wissen der Welt innerhalb von Sekunden in geforderter Form liefert. Wie kann Schule darauf reagieren?

Individuelleres Lernen, an das Lernniveau angepasste Aufgaben, analytische Fähigkeiten stärken, weniger repetitive Aufgaben und Auswendiglernen: Das verändert nicht nur, wie Lehrkräfte die Leistungen der Schüler einordnen – schließlich würden Transferleistungen eine viel wichtigere Rolle spielen, und die lassen sich nicht einfach wie abgefragtes Wissen bewerten. Dieses neue Lernen passt auch viel besser zu den geforderten Skills für den Arbeitsmarkt der Zukunft – die oft zitierten vier Ks: Kommunikation, Kollaboration, Kreativität und kritisches Denken. Die Titelgeschichte "KI kommt in die Schule" von TR-Redakteurin Andrea Hoferichter und TR-Redakteur Will Douglas Heaven beleuchtet diesen Themenkomplex.

Bei aller Euphorie stellt sich allerdings die Frage, wie gut digitale Werkzeuge dafür geeignet sind, die Grundfähigkeiten zu erlernen – zum Beispiel das Lesen. Wenn Schülerinnen und Schüler dafür ein digitales Endgerät nutzen, wie hoch ist der Lerneffekt im Vergleich zum gedruckten Papier? Gibt es überhaupt einen Unterschied?

Software kann aber nicht nur beim Lernen helfen, sondern auch die Stimmung in den Klassen einfangen. Lehrende in Dänemark nutzen dafür spezielle Apps. Das ist interessant, weil seelische Erkrankungen unter Schülern auch hierzulande ein zunehmendes Problem sind: Zwischen den Jahren 2000 und 2017 hat sich die Zahl von Kindern mit Depressionen unter 15 Jahren laut Statistischem Bundesamt verzehnfacht. Die Pandemie hat diesen Trend sogar noch verstärkt.

Dieser Text stammt aus MIT Technology Review 6/2023

ChatGPT und Co. stellen infrage, inwiefern die klassische Wissensvermittlung im Klassenzimmer noch sinnvoll ist, wenn eine KI in Zukunft nahezu alles Wissen der Welt innerhalb von Sekunden in geforderter Form liefert. Wie kann Schule darauf reagieren? Dieser Frage geht die neue Ausgabe von MIT Technology Review nach. Highlights aus dem Heft:

  • Rechtsextremismus: Roblox ist eine der größten Gaming-Plattformen der Welt. Millionen Kinder und Jugendliche verbringen darauf Zeit. Dort gibt es allerdings nicht nur virale Spiele-Hits, sondern auch rechtsradikale Propaganda.
  • Biotechnologie: Mit Designer-Rekombinasen bekommt CRISPR ernsthafte Konkurrenz: Sie schneiden das Erbgut nicht nur äußerst präzise, sondern reparieren es auch gleich. Voraussichtlich im Herbst startet eine erste klinische Studie mit HIV-Patienten.
  • Architektur: Ein Haus zu bauen, dauert oft länger als geplant und wird meistens auch noch teurer. Eine neue Form des Bauens verspricht nun, Gebäude in wenigen Wochen zu kalkulierbaren Kosten aufzustellen.
  • Smart Home: Smarte Geräte versprechen Bequemlichkeit. Doch der zusätzliche Komfort wird durch mehr Überwachung erkauft.

(lca)