MSI Afterburner: Entwicklung gerät ins Stocken

Der russische Krieg gegen die Ukraine erschwert die Entwicklung des beliebten GPU-Optimierungs-Tools Afterburner. MSI bemüht sich um eine Lösung.

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Die Entwicklung des wahrscheinlich beliebtesten Optimierungs- und Übertaktungs-Tool für Grafikkarten, der MSI Afterburner, geht momentan nur zögerlich voran. Nvidias aktuellen 4000er-Modelle wie die GeForce RTX 4090 und AMDs Radeon RX 7900 XT(X) etwa haben noch keinen offiziellen Support; das letzte Beta-Update erschien im Mai 2022.

Im Guru3D-Forum hat der Entwickler Alexey "Unwinder" Nicolaychuk kürzlich den Grund verraten: Aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine und den einhergehenden (Banken-)Sanktionen kann MSI den Entwickler derzeit nicht bezahlen. Nicolaychuk lebt in Russland und arbeitet seit den späten 2000er-Jahren am Afterburner.

MSI finanziert die Entwicklung, um das Tool mit den eigenen Grafikkarten vermarkten zu können – Afterburner funktioniert aber auch mit GeForce- und Radeon-GPUs anderer Hersteller. Mit dem Tool lässt sich etwa das Powerlimit verstellen, die Lüfterkurve anpassen, die GPU-Spannung verringern und die Taktfrequenz der GPU sowie des Speicher erhöhen. Mit dabei ist zudem ein umfangreiches On-Screen-Display für Spiele, um allerlei Statistiken zu überwachen.

Die Übersichtsseite des MSI Afterburner. Über die Einstellungen kommt man an weitere Funktionen.

(Bild: Mark Mantel / heise online)

Nicolaychuk ließ sich zur Aussage hinreißen, dass sich die Arbeit am Afterburner aufgrund der Probleme wie vergeudete Mühe anfühle. In seiner Freizeit kümmere er sich weiter um das Tool, allerdings müsse er zusehen, wie er seinen Lebensunterhalt bestreitet. MSI gibt er dabei keinerlei Schuld: "Das ist überhaupt nicht ihre Schuld. Sie würden das Projekt gerne am Leben erhalten, aber sie können und werden die Sanktionen nicht aufheben oder umgehen und dafür sorgen, dass Swift hier auf magische Weise funktioniert."

Gegenüber PCGamer zeigte sich MSI derweil zuversichtlich: "Wir haben die volle Absicht, den MSI Afterburner weiterzuführen. MSI arbeitet an einer Lösung und erwartet, dass das Problem bald gelöst wird."

Derzeit funktioniert der Afterburner zwar mit den Grafikkartenbaureihen GeForce RTX 4000 und Radeon RX 7000, allerdings ohne Garantie, dass alle Einstellungen korrekt übernommen werden. Als Alternativen gibt es Asus' GPU Tweaker und EVGAs Precision X1, die ebenfalls mit den Grafikkarten anderer Hersteller funktionieren.

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