MSN gegen Google: Wer zeigt mehr Landschaft?

Microsoft will seiner Suchmaschine MSNsearch unter dem Namen Virtual Earth ein Gegenstück zu Googles kürzlich gestartetem USA-weitem Landkartendienst spendieren.

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Von
  • Hans-Peter Schüler

Microsoft will seiner Suchmaschine MSNsearch unter dem Namen Virtual Earth ein Gegenstück zu Googles kürzlich gestartetem USA-weitem Landkartendienst spendieren. Googles Vision solcher Dienste der Zukunft -- getauft Google Earth -- verspricht sogar virtuelle Flüge à la Superman durch die vorgestellten Landschaften, und vereinzelt vorgestellte Satellitenbilder beschränken sich durchaus nicht nur auf die USA. Aber dieser Dienst wird allem Anschein nach eine spezielle Client-Software auf dem Benutzer-Rechner voraussetzen und außerdem Geld kosten.

Derlei Erwartungen konterte Bill Gates am gestrigen Montag auf der kalifornischen Manager-Konferenz D:All Things Digital, indem er noch für den Sommer 2005 einen eigenen kostenlosen Dienst mit Landkarten und Luftbildern von ausgewählten amerikanischen Städten ankündigte. Der Service soll zunächst 15 nicht einzeln genannte Gebiete der USA abdecken und als Basisinformation Satellitenbilder mit Straßenkarten als überlagerten Informationen liefern, wenn man eine Postadresse oder eine anderweitig geographisch auswertbare Suchvorgabe eintippt. Zusätzlich will Microsoft Luftbilder der Zielregion vorzeigen, welche die Firma Pictometry unter Einsatz einer ganzen Flugzeugflotte -- hauptsächlich im Dienst von Regierungsbehörden -- zusammengetragen hat und ständig ergänzt. Anders als bei vergrößerten Satellitenbildern erscheinen die vom Flugzeug aus fotografierten Landschaften in Winkeln von etwa 45 Grad zur Horizontalen und sollen dem Betrachter einen unmittelbareren Eindruck von der dargestellten Region vermitteln.

Virtual Earth soll in den präsentierten Landkarten auch Standorte und Namen zahlender Firmen anzeigen, wenn der Betrachter weit genug in die Karte hineinzoomt. Microsoft-Sprecher Stephen Lawler charakterisiert den Dienst in erster Instanz als "verbesserte gelbe Seiten", die nicht nur Anfahrtbeschreibungen, sondern auch Kundenbewertungen etwa für erwähnte Restaurants umfassen könnten. Damit erschließt sich sicher eine sprudelnde Einnahmequelle, die Google mit den Gebühren für das Erlebnis der simulierten Flüge nur schwerlich übertrumpfen dürfte. (hps)