"Make Amazon Pay": Verdi ruft zum Black Friday zu Warnstreik bei Amazon auf

Gewerkschaftliche Streikaufrufe nicht nur in Deutschland: Auch in den USA, Großbritannien, Italien und Spanien wollen Mitarbeiter die Arbeit niederlegen.

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Hochwarenlager Amazons

(Bild: Amazon)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer
  • mit Material der dpa

Die Gewerkschaft Verdi hat anlässlich des Rabatt-Tages Black Friday zu einem ganztägigen Warnstreik an fünf Amazon-Standorten in Deutschland aufgerufen. Der Ausstand starte mit Beginn der Nachtschicht von Donnerstag auf Freitag in den fünf Logistikzentren Koblenz, Leipzig, Rheinberg bei Duisburg, Dortmund und Bad Hersfeld, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Amazon beteuerte, dass sich Kundinnen und Kunden trotz des Warnstreiks auf pünktliche Lieferungen verlassen könnten.

Neben der Forderung, die Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels anzuerkennen, fordert Verdi von Amazon einen "Tarifvertrag für gute und gesunde Arbeit". "Die Beschäftigten berichten von einem enormen Leistungsdruck und einer Arbeitsverdichtung und einer Überwachung am Arbeitsplatz, die ein Klima der Angst erzeugt, insbesondere in den Fulfillment-Centern", kritisierte die Gewerkschaft. Deshalb kämpften die Mitarbeiter für gute Arbeitsbedingungen und Anerkennung.

Der Konzern argumentiert, seinen Mitarbeitern faire Löhne mit Zusatzleistungen zu bieten. "Die Kritik der Gewerkschaft weisen wir vehement zurück, da diese nicht der Realität entspricht", sagte ein Sprecher. Er verwies unter anderem auf Einstiegslöhne von 14 Euro in der Stunde. Amazon betreibt in Deutschland 20 große Logistikzentren.

In Großbritannien werden über 1000 Mitarbeiter eines der größten Warenlager des Landes in Coventry dem Aufruf zum Warnstreik folgen. Auch hier geht es um bessere Bezahlung und Arbeitsbedingungen, wie der Independent berichtet. Amazon-Angestellte in den USA und Italien werden demnach ebenfalls ihre Arbeit zum Black Friday niederlegen. In Spanien wird hingegen der nächste Montag, Amazons sogenannter Cyber Monday, zum Streik genutzt, meldet Global Cosmetics News.

Letztes Jahr haben die Gewerkschaften spezielle Rabattaktionen Amazons ebenfalls für Streiks genutzt. 2022 gab es internationale Streiks und Anti-Amazon-Kundgebungen am Black Friday und auch zum letztjährigen Prime Day hatte Verdi Amazon-Beschäftigte zum Streik aufgerufen.

(fds)