Markt für Unterhaltungselektronik schrumpft 2009 um sieben Prozent

Der Grund für den Umsatzrückgang ist laut Bitkom weniger die Konsumzurückhaltung infolge der Wirtschaftskrise, sondern die weitgehend abgeschlossene Digitalisierung der Unterhaltungselektronik.

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Der Gesamtmarkt für Unterhaltungselektronik wird gemäß der neuesten Erhebungen der Marktforschungsinstitute EITO und GfK in Deutschland voraussichtlich um sieben Prozent schrumpfen, in der Europäischen Union durchschnittlich sogar um neun Prozent. In Europa sei dies der erste Umsatzrückgang seit Mitte der 90er-Jahre, so der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation, neue Medien (Bitkom). Bitkom-Vizepräsident Achim Berg sieht darin jedoch weniger "eine Konsumzurückhaltung der Verbraucher infolge der Wirtschaftskrise". Für ihn ist der Umsatzrückgang ein Zeichen dafür, dass die Digitalisierung der Unterhaltungselektronik, die "in den vergangenen Jahren zu sehr kräftigen, oft zweistelligen Wachstumsraten geführt" hat, nahezu abgeschlossen sei. So gebe es 2009 keine Sondereffekte durch sportliche Großereignisse wie 2008 die Fußball-WM und die Olympischen Spiele; zudem fielen die Preise vieler Produkte, was immerhin den Konsumenten zugute käme.

43 Prozent des Umsatzes im Unterhaltungselektronik-Segment entfielen auf Flachbildfernseher, für die der Bitkom kürzlich ein deutliches Absatzplus prognostizierte. Trotz steigender Absatzzahlen gehen die Umsätze laut EITO um zwei Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Der Durchschnittspreis für Flachbildfernseher falle demnach voraussichtlich um zehn Prozent auf 750 Euro. Auch der Umsatz mit Digitalkameras, MP3-Player und Navis sei rückläufig. Einzig Blu-ray Player, digitale TV-Empfänger und Heimkino-Systeme erzielen in diesem Jahr laut EITO-Prognose ein Umsatzplus.

Neue Impulse erwartet der Bitkom von Multimedia-Heimvernetzung und von der vermehrten Ausstrahlung hochauflösender Fernsehprogramme (HDTV) in Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Sobald die Verbraucher die Vorteile des neuen Fernsehens mit seiner besseren Bild- und Tonqualität erkennen würden, werde ihr Interesse an HD-fähigen Geräten sprunghaft steigen, so Berg.

Den stärksten Umsatzrückgang der großen EU-Länder werde Spanien verzeichnen (–16 Prozent), in Italien betrage der Rückgang laut EITO-Prognose 13 Prozent, in Frankreich 12 Prozent. Großbritannien verliere unterdessen nur 4 Prozent. (vza)