Marktforscher: Apple fünftgrößter PC-Hersteller in Westeuropa

Auf dem westeuropäischen Markt gelang Apple nach den Zahlen von Gartner erstmals der Einstieg in die Top 5 der Computer-Hersteller. Während der Gesamtmarkt deutlich schrumpfte, stiegen die Mac-Verkäufe um 10 Prozent.

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Von
  • dpa

Im ersten Quartal 2011 sackte der Absatz von Notebooks und Desktop-Computer in Westeuropa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 17,8 Prozent auf 14,7 Millionen Geräte ab, wie die Marktforscher von Gartner am Dienstag berichten. Apple konnte gegen den Trend um 10 Prozent zulegen und stieg dadurch in die Liga der fünf größten Computerhersteller der Region auf.

Unter anderem bestätige sich der Trend, dass Verbraucher mit der Anschaffung eines neuen PCs länger warten oder lieber zu Tablet-Computern wie Apples iPad greifen, erklärte Gartner. Die Tablets werden in den Gartner-Zahlen zum PC-Markt nicht berücksichtigt. Die Branche sei ins erste Quartal bereits mit hohen Lagerbeständen aus dem Vorjahr gegangen, ergänzte Gartner-Analystin Meike Escherich. Dieser Lagerstau sei nur leicht abgebaut worden, "weil die Nachfrage zum Stillstand kam".

Der westeuropäische PC-Markt im 1. Quartal 2011

(Bild: Gartner)

Die großen PC-Hersteller mussten massive Einbrüche verkraften. Am schwersten traf es Acer mit einem Minus von 29,9 Prozent auf 2,84 Millionen verkaufte Geräte. Der Dell-Absatz fiel um 22 Prozent, bei Asus gab es ein Minus von 12 Prozent. Der Markt war so schwach, dass Hewlett-Packard trotz eines Absatzrückgangs von 15,9 Prozent die Marktführung noch ausbauen konnte – von 22,8 auf 23,4 Prozent Marktanteil.

Apple hingegen scheint von der Sogwirkung des iPad zu profitieren, das nach wie vor den Tablet-Markt dominiert. Mit 966.000 verkauften Macs verdrängte Apple Toshiba von Platz fünf in der Westeuropa-Rangliste, der Marktanteil stieg von 4,9 auf 6,6 Prozent. Besonders stark legten die Apple-Notebooks mit einem Sprung von 32 Prozent zu.

In Deutschland fiel der PC-Absatz den Angaben zufolge um 16,5 Prozent auf 2,8 Millionen Geräte. Es sei der erste Rückgang im zweistelligen Prozent-Bereich seit 2001, betonte Gartner. Bei Notebooks gab es einen Einbruch von 21 Prozent, während die Verkäufe von Desktop-Rechnern um 7 Prozent sanken.

Die Marktführung in Deutschland holte sich Hewlett-Packard zurück. Mit dem dünnen Absatzplus von 0,5 Prozent auf 429.000 Computer steigerte der US-Konzern seinen Anteil an dem geschrumpften Markt von 12,8 auf 15,5 Prozent. Acer wurde hingegen hart vom Einbruch bei den Notebooks erwischt: Die Verkäufe sackten um 45,8 Prozent, der Marktanteil stürzte von 22,4 auf 14,6 Prozent ab. Samsung war nach Gartner-Zahlen der große Gewinner in Deutschland mit einem Plus von 29 Prozent auf 197.000 Geräte. (lbe)