MediaOne: Microsoft und AOL gehen leer aus

Die US-Kabelfernsehgesellschaft MediaOne Group hat das Übernahmeangebot des US-Telefonkonzerns AT&T akzeptiert.

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Von
  • Egbert Meyer

Die US-Kabelfernsehgesellschaft MediaOne Group hat die Übernahmeofferte des US-Telefonkonzerns AT&T im Wert von 58 Milliarden US-Dollar akzeptiert. Zuvor hatten auch Microsoft, America Online und Microsoft-Mitbegründer Paul Allen ihr Interesse an MediaOne signalisiert. Der Milliardär Allen baut zur Zeit eine eigene Kabelfernseh-Gruppe auf. Ein weiterer Mitbewerber, die Kabelfernsehgesellschaft Comcast, kann allerdings noch in den Handel eingreifen. Das Unternehmen hat noch bis Donnerstag Zeit, die AT&T-Offerte zu toppen. Das bisherige Comcast-Gebot sah einen Aktientausch im Gegenwert von 48 Milliarden Dollar vor.

Die anderen Bieter gehen offensichtlich leer aus. Lediglich Microsoft würde von einem Zuschlag an Comcast profitieren. Redmond ist mit einer Einlage von rund einer Milliarde US-Dollar an den Geschäften der Kabelfernsehgesellschaft beteiligt. Sollte AT&T den Zuschlag erhalten, müßten America Online und Microsoft befürchten, daß ihnen der Kommunikationsriese im Geschäftsbereich Breitbandtelefonie und interaktive Videodienste das Wasser abgräbt. Durch eine Fusion mit Media-One würde AT&T zum größten amerikanischen Kabel-TV-Unternehmen aufsteigen. Für Verunsicherungen könnte allerdings die Absicht von AT&T sorgen, künftig Ortsgespräche über Kabelfernsehnetze anbieten zu wollen. Mit der Dienstleistung würde das Unternehmen ein früheres Kartellurteil unterlaufen, nach dem AT&T ("Ma Bell") das lokale Telefongeschäft den sogenannten "Baby Bells" überlassen mußte. (em)