Britische Medienaufsicht: 16 Prozent der britischen Kleinkinder schon auf Tiktok

Eine Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom zeigt, dass 16 Prozent der Drei- bis Vierjährigen bereits Videos der Kurzvideoplattform Tiktok ansehen.

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Kind schaut im Dunkeln auf ein beleuchtetes Display

(Bild: Daniel Jedzura/Shutterstock.com)

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Eine Studie der britischen Medienaufsichtsbehörde Ofcom zeigt, dass 16 Prozent der Drei- bis Vierjährigen und mehr als die Hälfte der Acht- bis Elfjährigen bereits Videos der Kurzvideoplattform Tiktok anschauen. Social-Media-Plattformen würden laut Studie ein Drittel der Kinder nutzen. An der Studie nahmen 2400 Eltern von Kindern im Alter von drei bis 17 Jahren teil.

Für Kinder ist der Zugang zu Videos auf der Plattform leicht, da sie sich Themen nicht gezielt aussuchen müssen. Ein Zwölfjähriger aus der Studie sagte beispielsweise, dass er auf Youtube gezielt nach Themen suchen müsse. Das sei bei Tiktok nicht der Fall, dort sind die oft sehr kurzen Videos über eine einfach zu handhabende Wisch-Funktion zu erreichen. Außerdem passen sich die Empfehlungen dem Nutzer mithilfe von Algorithmen an. Allerdings können Kinder so auch schnell an jugendgefährdende Inhalte kommen. Mehr als 70 Prozent der befragten Eltern zeigten sich vor allem darüber besorgt, dass Kinder "nicht jugendfreie, selbstverletzende und extremistische Inhalte" im Internet sehen könnten.

Tiktok sei die Sicherheit junger Menschen besonders wichtig, wie ein Sprecher dem britischen Medium The Guardian sagte: "TikTok ist ausschließlich eine Plattform ab 13 Jahren und wir haben Prozesse eingerichtet, um unsere Anforderungen an das Mindestalter durchzusetzen, sowohl zum Zeitpunkt der Anmeldung als auch durch die kontinuierliche proaktive Entfernung mutmaßlich minderjähriger Konten von der Plattform. Letztes Jahr hatte Tiktok mehr als sieben Millionen Konten Minderjähriger gelöscht.

Derzeit steht Tiktok in der Kritik, die psychische Gesundheit Minderjähriger zu gefährden. Mehrere US-Staaten prüfen aktuell, ob bestimmte Praktiken und Verfahren von TikTok schädliche Folgen für junge Nutzer haben. Im Februar hatte Texas Ermittlungen aufgrund möglicher Privatsphäreverletzungen von Kindern und der Förderung von Menschenhandel durch Tiktok eingeleitet.

Eine Neuerung des britischen Jugendschutzgesetzes soll den Zugang zu Pornoportalen erschweren – diese wären dann nur noch mit Nachweis der Volljährigkeit zu erreichen. In Deutschland hatte die Kommission für Jugendmedienschutz Internet-Provider dazu angehalten, den Zugang zu Pornoportalen wie xHamster zu blockieren.

(mack)