Mehrere Seekabel ausgefallen: Internetausfälle in Afrika

Erst die Ausfälle im Roten Meer, jetzt auch vor der Küste Westafrikas: Der afrikanische Kontinent leidet aktuell unter Internetproblemen.

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Seekabel vor der Küste Westafrikas

Seekabel vor der Küste Westafrikas

(Bild: TeleGeography)

Lesezeit: 2 Min.

Vor der Küste Westafrikas sollen mehrere Unterseekabel ausgefallen sein. Die Auswirkungen seien in mehreren Staaten in Westafrika, aber auch in Südafrika zu spüren, ist in ersten Medienberichten zu lesen. Was die Ursache für den Ausfall ist, ist derzeit noch unklar. Die Probleme begannen Donnerstag in der Mittagszeit gegen 12.30 Uhr.

Das südafrikanische Telekommunikationsunternehmen Vodacom, eine Vodafone-Tochter, berichtete via X/Twitter, dass es bei einigen Kunden aufgrund mehrerer Unterseekabelausfälle zu zeitweiligen Verbindungsprobleme zwischen den Netzbetreibern in Südafrika komme. Vodacom sei hiervon selbst auch betroffen. Nutzer in Südafrika haben laut Berichten Probleme auf Dienste wie WhatsApp, X/Twitter und Microsoft Teams zuzugreifen.

Nach dem Ausfall mehrerer Seekabel vor der Küste Westafrikas sind mehrere Länder nur noch schlecht oder gar nicht zu erreichen.

(Bild: Netblocks via X/Twitter)

Microsoft teilte auf der Statusseite seines Clouddienstes Azure mit, dass die Glasfaserkabel WACS, MainOne, SAT3 und ACE betroffen seien. Die Folge sei eine spürbare Verlangsamung der Datenübertragungen nach Südafrika. Da im Roten Meer kürzlich ebenfalls vier Seekabel durchtrennt wurden, können die Daten gegenwärtig auch nur teilweise über Ostafrika umgeleitet werden. Nutzer von Microsoft 365 könnten möglicherweise aktuell in Afrika einige Dienste nicht nutzen, teilte Microsoft weiter mit.

Laut Netblocks.org sind unter anderem Verbindungen zur Elfenbeinküste, Liberia, Benin, Ghana, Burkina Faso und Togo massiv beeinträchtigt. Auswirkungen seien auch in Nigeria, Namibia und weiteren afrikanischen Staaten zu spüren. Die Seekabel führen zumeist von Europa über die Küste Westafrikas nach Südafrika.

Seekabel spielen bei der Anbindung Afrikas an das Internet eine große Rolle, da im Vergleich zu anderen Kontinenten deutlich weniger Landverbindungen zur Verfügung stehen. Die Seekabel leisten aber auch einen Beitrag zur Vernetzung der verschiedenen Kontinente.

Update

Auch Cloudflare bestätigt mittlerweile die Ausfälle. In einem ausführlichen Blog-Artikel verdeutlicht der CDN-Anbieter die unterschiedlichen starken Auswirkungen auf verschiedene afrikanische Nationen.

(mki)