Messenger: Kakao-CEO tritt nach Chaos in Südkorea wegen Ausfall von KakaoTalk ab

Ein tagelanger Ausfall des wichtigsten Messengers in Südkorea mit schwerwiegenden Folgen hat nun Konsequenzen bei dem Betreiber. Der CEO räumt seinen Posten.

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Portland,,Or,,Usa,-,Jan,10,,2022:,Kakaotalk,And,Naver

(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)

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Nach dem langwierigen Ausfall des Messengers KakaoTalk infolge eines Feuers in einem Rechenzentrum ist der CEO des südkoreanischen Betreibers Kakao zurückgetreten. "Ich fühle die schwere Last der Verantwortung für diesen Vorfall", wird Namkoong Whon von CNBC zitiert. Er will demnach jetzt die Task Force zur Untersuchung des Vorfalls leiten. Zuvor hat der Betreiber des betroffenen Rechenzentrums südlich von Südkoreas Hauptstadt Seoul am Mitwoch mitgeteilt, dass die betroffenen Server allesamt wieder in Betrieb seien, berichtet die Korea Times. Damit sollten die Dienste von Kakao wieder uneingeschränkt zu benutzen sein.

Das Feuer war am Samstag in einem Rechenzentrum von SK C&C ausgebrochen, einem Tochterunternehmen der SK Group. Zwar waren die dort installierten Server umgehend abgeschaltet worden, aber in der Folge waren die Dienste von Kakao und kurzzeitig auch der südkoreanische Suchmaschinenanbieter Naver betroffen. Weil KakaoTalk in Südkorea der mit Abstand wichtigste Messenger ist, der noch viel mehr Funktionen umfasst und auch für viele Onlinedienste benötigt wird, folgte regelrechtes Chaos, wie es die Korea Times ausdrückte. Sogar der Staatspräsident äußerte sich und sprach gar von einem "fatalen Schlag für die nationale Sicherheit".

Inzwischen wird in Südkorea eine Sammelklage gegen Kakao vorbereitet, berichtet die Korea Times weiter. Bei einer Anwaltskanzlei hätten sich bereits rund 100 Personen gemeldet, die daran teilnehmen wollen. Außerdem würden die Rufe nach einer Untersuchung der monopolartigen Stellung des Messengers immer lauter. Präsident Yoon Suk-yeol hat derweil eine bessere Regulierung gefordert. Bei dem Ausfall handle es sich um nichts anderes als ein Versagen einer wichtigen nationalen Infrastruktur. Zwar werde KakaoTalk von einem privaten Marktteilnehmer betrieben, "aber für den Großteil der Öffentlichkeit ist sie im Wesentlichen ein grundlegender Kommunikationskanal".

(mho)